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0029 Alt-Altaische Kunstdenkmäler : vol.1
古代アルタイの芸術的文化遺産 : vol.1
Alt-Altaische Kunstdenkmäler : vol.1 / 29 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000226
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OCR読み取り結果

 

mes aus Steinplatten eine 30 cm hohe Mauer mit Sorgfalt errichtet worden war; auch innerhalb eines Grabes (= Stein, haufens) war eine ebensolche Mauer von der Oberfläche der Erde aufwärts deutlich zu sehen. Welcher Art hier die Ein: fassung des unterirdischen Grabes gewesen war, liess sich nicht ausmachen, aber aus einem anderen Grabe kam eine vollstän• dige 1 Meter lange aus Steinplatten hergestellte Kiste zum Vorschein. In Anbetracht der Steinskulpturen und der mit solchen versehenen Inschriftsteine wäre eine neue Unter, suchung dieser Gräber, falls intakte Gräber nicht gefunden werden sollten, von Wichtigkeit. Vorläufig lassen sich jedoch ein paar Vergleichspunkte anführen. An vielen Steinskulptu, ren und auch an einem Inschriftstein laufen zwei parallele

Linien quer über die Nase zu den Ohren. Ahnliche, aber aufgemalte Linien, die wahrscheinlich Tätowierung andeuten sollen, weisen einige in Gräbern gefundene Gipsmasken auf.*) Da solche Masken sowohl am Abakan als auch auf einer grossen Insel des Jenissei (T a g a r s k ij Os t r o w) in der Nähe von Minussinsk in bronzezeitlichen Gräber gefunden worden sind, scheint Anlass zur Annahme vorzuliegen, dass die Stein, skulpturen und Inschriftsteine der Bronzezeit angehören.II°) Es bleibt abzuwarten, ob wir auf unserer Reise noch bessere Beweise für das Alter der Schriftsteine bekommen werden. la)

*) Vgl SMYA XXIX: 2: fig. 9.

es) Vgl. SMYA XXIX: 2, S. 16 und XXXIV: 1, S. 32.

19) Zusatz N:o 19.

Von T s c h a a t a s entwarf ich den Plan 158. Das Per• spektivbild 159 zeigt die Reihe der »Heersteine» von Süden nach Norden mit dem Kurgan I zur Rechten und Abb. 160 die Aussicht vom Kurgan II nach Osten und Südosten. Aus• ser den Kriegssteinen, die beinahe alle einzeln auf ebener Steppe stehen, zählte ich hier anderthalb hundert Gräber, darunter drei grössere Kurgane und drei andere, kleinere und niedrigere Erdhügel. Die übrigen waren alle aufgewühlte Steinhügel teils mit, teils ohne Steinpfeiler. An folgenden Steinpfeilern, deren Nummern sich auf der Karte wiederfinden, konnten eingehackte Figuren beobachtet werden, nämlich an:

Stein 1. Undeutliche Figuren.

  •  2. 2 m hoch. Auf der östlichen Schmalseite halbrunde u. a. Buchstaben ähnliche Zeichen, Abb. 161.

  •  3, umgestürzt. Zwei Buchstaben ähnliche Zeichen, von derselben Art wie die auf Stein 30 (Abb. 181).

  •  4. Ungefähr 1 m hoch. Auf der südlichen Breitseite eine spiralenförmige und andere, undeutbare Figu. ren, Abb. 162.

  •  5. Schalenförmige Opfergrübchen.

  •  6. 1,50 m hoch. Auf der östlichen Schmalseite buch. stabenförmige Zeichen, welche an die auf Stein 2 erinnern, Abb. 163.

»      7. Von den zerstörten Bildern ist der Mund eines
Gesichtes unterscheidbar.

  •  8, umgestürzt. 2,53 m lang, die Seiten ungef. 40 cm breit. Auf einer Seite ein Reliefgesicht mit zwei Au, gen, Tätowierstreifen, Nase, Mund und Kinn. Von der Stirn gehen Hörner und Tierohren aus, von der Mitte der Stirn eine sich ringelnde Linie, alles breit und tief eingehackt. Unterhalb des Gesichtes ein Doppelkreis mit an vier Stellen hervorspringen= den Strahlen oder Ecken. Auf der anderen Breit, seite drei ebensolche Kreise. Abb. 164.

  •  9. Eingehackte Bilder. Der Stein ist der südlichste von sechs Steinpfeilern, die ein Steinhügelgrab um. geben.

  •  10, 1,10 m hoch an dem Rande eines Steinhügelgrabes. Zwei Schriftzeichen, die dem s. g. Altaialphabet an: zugehören scheinen, Abb. 165.

  •  11. Opfergrübchen. Dieser und die Steine 12 und 13 stehen an einem und demselben Steinhügelgrabe.

Stein 12. Auf der nordöstlichen Seite des Steines undeutliche Figuren, von denen Abb. 166 ein Beispiel giebt. 13, 1,90 m hoch, ungef. 70 cm breit und oben spitz. Auf der einen Breitseite sind an Hausmarken oder Buchstaben erinnernde Zeichen, darunter zwei der: selben Art wie die auf Stein 30 befindlichen. Abb. 167.

  •  14. Opfergrübchen. Dieser und der folgende Stein an einem und demselben Steinhügelgrabe.

  •  15. 1,80 m hoch, dreieckiger Durchschnitt. Auf der südlichen Seite eine eingehackte Spirallinie und an. dere Figuren, Abb. 168.

  •  16, an einem Steinhügelgrabe ; der heruntergefallene obere Teil ist 2,63 m lang, der in der Erde steckende ist 0,30 m hoch, so dass die Gesammthöhe annähernd 3 m gewesen ist. Auf der einen Schmalseite ein schlecht gehauenes Reliefgesicht, Abb. 170.

  •  17, am Rande eines Steinhügelgrabes; 1,30 m hoch. Auf die nördliche Ecke und zwei Seiten ist mit vertieften Linien ein Gesicht eingemeisselt; auf der Stirn 7 runde Grübchen, von denen 2 natürlich als Augen gedacht sind, während die übrigen Opfergrübchen sein dürften ; unter diesen ein Tätowierstreifen, Nasen, löcher und Mund, Abb. 176.

  •  18, am Rande eines Steinhügelgrabes; 1,20 m hoch. Auf der westlichen Schmalseite mit tiefen Linien ein Gesicht, dessen rechte Seite gänzlich zerstört ist und von welchem nur das linke Auge, 2 Tätowierstrei, fen und, bereits ausserhalb, zwei Strahlen erhal, ten sind. Von der Stirn ragt ein Horn (?) und wie gewöhnlich, die zentrale Säule hervor, Abb. 177.

  •  19, am Rande eines Steinhügelgrabes ; schlecht einee. hackte Menschenbilder.

  •  20, am Rande eines Steinhügelgrabes, 1,35 m hoch. Auf der westlichen Schmalseite ein schlecht erhaltenes Gesicht mit Mund, dem rechten und dem mittelsten Auge sowie Resten vom Tierohr (Horn?) und der geschlängelten Zentralsäule, Abb. 178.

  •  21, am Rande eines Steinhügelgrabes; 1,60 m hoch. Auf der südlichen Breitseite drei Reihen Opfergrübchen, Abb. 169.

  •  22, am Rande eines Steinhügelgrabes. Schriftzeichen derselben Art wie auf Stein 30.

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