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0049 Alt-Altaische Kunstdenkmäler : vol.1
古代アルタイの芸術的文化遺産 : vol.1
Alt-Altaische Kunstdenkmäler : vol.1 / 49 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000226
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ten. Es scheint also am Jus auch eine zweite Inschrift zu geben. Dagegen wusste Martianow jetzt bestimmt, dass die Inschrift, die sich in der Nähe der Eisenhütte Aba, k a n s k o j e befinden sollte, und von der man uns im vorigen Sommer berichtet hatte, nicht existiert. Eine Kopie, welche die Inschrift wiedergeben sollte, bezog sich in Wirklichkeit, wie ihr Verfertiger selber mitgeteilt hatte, auf die von alters her bekannten Malereien am A r b a t.

Die aus der Heimat angelangten Zeitungen und Briefe, das Abzeichnen der Neuerwerbungen des Museums sowie das Studium der einschlägigen Literatur brachten uns ein paar willkommene Ruhetage. Die hinter dem Sajanischen Gebirge befindlichen 4 Inschriftsteine, die noch nicht abgebildet waren, liessen mir jedoch keine Ruhe. Schlecht hätten wir unsere Aufgabe gelöst, wenn wir jene von Minussinsk 500 Werst, aber von Helsingfors 7,500 Werst entfernten Steine unbeach, tet gelassen hätten. Und als uns Safianow mitteilte, dass er am 27., 28. oder 29. August über das Dorf Us in die Mon, golei zurückkehren und uns für 120 Rubel Pferde und was sonst noch auf der Hin, und Rückreise vonnöten wäre an, schaffen wollte, wenn wir kein Floss bekämen, war unser Entschluss gefasst.

Im vorigen Sommer hatte Appelgren sich vergebens nach einem Stein erkundigt, der sich an dem von dem Salzwerk Beiskoje zum Abakan führenden Wege befinden und ausser Bildnissen auch Inschriften enthalten sollte. Da nun auch Safianow behauptete, seinerzeit jenen Stein gesehen zu haben, ihn für einen Inschriftstein hielt und einen Brief an einen Tataren schrieb, der uns an den Ort führen sollte, begaben wir uns am 24. von neuem auf die Suche nach jenem Denk, mal. Wir fanden es auch in einer Entfernung von 90 Werst, aber es enthielt keine Inschrift, sondern nur undeutliche Tier, bilder und »Hausmarken», welche die Betrachter irre geführt hatten.40) Aber auf dieser Reise gelang es uns, u. a. einen s. g. »tschudischen Steinhof» abzubilden. Es war eine viereckige Steinzetzung auf der ebenen Steppe mit ungefähr 40 m lan, gen Seiten; die grössten Steine ungefähr 1 m lang. Ausser in den Boden eingesunkenen Steingruppen in der Nähe der Steinsetzung, waren innerhalb derselben keine Spuren einer Niederlassung zu sehen.41)

Altsachen, die man in der Mongolei überhaupt nicht zu kaufen bekommt, sammelten wir in den Tatarenulussen am

südlichen Ufer des Abakan in ziemlicher Menge. Übrigens behauptet Martianow, dass die Ausbeute an Altsachen be trächtlich abgenommen hätte, seitdem es ihm gelungen wäre in einem Jahre ihrer 1500 zu erwerben. — —

Da Safianow den 29. September zur Abreise bestimmt hatte, fuhren wir am Tage vorher aus Minussinsk nach dem Dorfe T es i n s k o j e am Tuba, wo der Krasnojarsker For, scher Sawenkow eine tschudische Inschrift gefunden hatte, ohne jedoch den Platz genauer anzugeben. An einem am nordwestlichen Ende eines grossen Grabhügels stehenden Grabsteine fanden wir zwei kleine 2 cm hohe Schriftzeilen, jede aus 2 Wörtern bestehend, die eine mit 10, die andere, deren Anfang und Ende unvollständig waren, nur mit 6 gut erhaltenen Schriftzeichen. Er ist der erste Inschriftstein, der in dem Minussinsker Kreise auf der rechten Seite des Jenissei gefunden worden ist, und zugleich der erste sicher belegte Grabstein im Kreise, der Inschriften enthält. An den Schmal, seiten desselben Steines sieht man aber auch verwitterte roh eingehauene Figuren und recht zweifelhaft ist es, ob sie und die Inschriften gleichzeitig sind. Meines Erachtens tragen jene kaum wahrnehmbaren Schriftzeichen ein so zufälliges Ge, präge, dass ich sie für spätere Zusätze halten möchte. — —

Am 29. August um 9. Uhr abends fuhren wir in Safia= nows Gesellschaft über Kasanskoje und Jermakowskoje nach dem Dorfe S c h e l o m a (115 Werst), wo der Reitweg seinen Anfang nahm. Von hier setzte sich die Karawane am 30. August morgens in Bewegung, Safianow, sein Schwager, Martianow, Wuori und ich, sowie als Diener ein 47 jähriger, auf dem Pferderücken aufgewachsener Kalmück aus der Ge, gend von Astrachan, ein estnischer Koch aus Arensburg, Martianows russischer Begleiter und ein Sojote sowie drei Packpferde. — — —

Brief IV (Forts). U.S. 16. XI. 1888, N:o 269.

Am 1. September langten wir auf dem Bergrücken Ku, l u m j u s, der ungefähr 65 Werst vom Dorfe S e r l o m entfernt ist, an und assen bei Schneegestöber unter einer Riesenzeder zu Mittag. — — — Nach weiteren 20 Werst gelangten wir an den grossen Oj a fluss, über den wir schon zweimal mit der Fähre bei den Dörfern Kasanskoje und Jermakowskoje gesetzt waren. Hier, nahe seinen Quellen, rauschte sein klares Wasser als Bach herab. An seinem Ufer beschlossen wir von dem nach

40) Zusatz N:o 40.

Auf dieser Fahrt machte Wuori folgende Zeichnungen:

Abb. 287, Grabstein an der Stelle, wo sich die nach Bei und nach Ut führenden Wege kreuzen, 5 Werst vom Uluss Tschaptikowa. Auf der Ostseite eine primitive Menschen, figur u. a. m. Die Höhe des Steines 1,5o m.

Abb. 288, Grabstein in der Nähe vom Begräbnis, platz des Uluss' Tschaptikowa am Bei am Wege von der Salzsiederei Beiskoje nach Abakan. Die eingehauenen Figuren stellen wahrscheinlich ein Gesicht mit zwei Augen, einem Tätowierstreifen, Nase, Mund (?) u. s. w. dar. Die Flöhe des Steines l,4o m.

Abb. 289, Stein, in welchen das doppelte £ eingehauen ist; 1 m hoch. Er befindet sich in derselben Gruppe wie der letztgenannte Stein.

Abb. 290 zeigt die ausgedehnte Gräbergruppe an dem Wege, der von der Salzsiederei Beiskoje nach Abakan führt, ungefähr 2 Werst vom Flussufer.

Abb. 291, Stein mit Figuren auf der Ostseite, 0,so m hoch. Der Stein steht in der ebengenannten Gräbergruppe.

41) Zusatz N:o 41.

Der zwischen der Salzsiederei Beiskoje und dem Aba, kanfluss gefundene »tschudische Steinhof» liegt, näher be, stimmt, am Wege 5 Werst östlich vom Uluss T s c h a p t i, kowa. Die Länge der Seiten beträgt nach der Aufzeich, nung Wuoris 39x41 m. Die zwischen dem Wege und dem Steinhof befindlichen rechteckigen Steinsetzungen haben nach der von Wuori angewandten Skala (0,002 m — 1 m) ungefähr folgende Ausmasse: die nördliche 2,50>e, 6 m und die westliche 3x4 m. Abb. 292.

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