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0040 Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1
The Devils of Avesta and their Relationship to Iconography of Buddhism in Central Asia : vol.1
Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 / Page 40 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000193
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dieser ziemlich wirren Gruppe sich findet. Also auch hier ist ein Sprecher, aber kaum für das Vorhergehende, sondern nur für die kleine Gruppe mit dem struppigen Kopf, die mit dem Schuh schließt. Ich muß nun darauf hinweisen, daß auch dieser Kopf einzig ist, also wohl einen Fremdnamen darstellen muß. Nicht der Kopf ist der Sprecher, sondern nur ein unbekanntes, durch Nase, Kinn und Hals repräsentiertes Wesen nennt diesen Namen oder diesen Mann und es macht den Eindruck, als ob die Gruppe, die in der Ecke darauf folgt und zu der der Anfang von Z. 4 Kommentar ist, entweder der aufgelöst geschriebene Name des Mannes ist oder wenigstens auf ihn bezügliches enthalten soll, ja es macht den Eindruck, als ob die Hieroglyphen hier aufgelöst geschrieben seien, um den Namen allgemein bekannt werden zu lassen. Was bei dieser Inschrift nun ohnehin schon auffallend ist, ist der Umstand, den ich eben erwähnte, daß die sonst immer einleitende sprechende Figur oder ein sprechendes Gesicht fehlt. Als Sprecher der nicht bezeichneten Zeilen gilt also die Figur des Löwen selbst. Die Bedeutung ist dadurch im allgemeinen klar: Aufzählung der Teufel mit zwei Zeilen Belegstellen ihrer Tätigkeit und von Z. 3 an unter Zitat eines Namens oder einer Textstelle, erscheint ein Dämon und berichtet und noch in derselben Zeile ein noch unbestimmtes Wesen, das aber schon in Z. 3 den Namen usw. des Mannes einführen muß.

20.

Wir sind nun durch rein äußerliche Beobachtungen so weit gelangt, daß wir erkannt haben, wie drei der merkwürdigsten und besterhaltenen Inschriften sich gliedern, wie die dargestellten Bilder selbst Anzeichen des Inhalts sind und endlich, wie es schon daraus außer Zweifel ist, daß wir nicht bloß iranische Texte, sondern direkt auf den Avesta Bezügliches vor uns haben. Dieses letztere Resultat, selbst Resultat des Übrigen, ist aber von ungewöhnlicher Bedeutung. Bevor jedoch Versuche angestellt werden sollen, Namen herzustellen und Texte zu bestimmen oder gar der vermuteten Zweisprachigkeit der Hieroglyphen in gewissen Stellen, die freilich oft ganze Zeilen sind, nachzuspüren, müssen wir die Parallelinschrift der Inschrift des Löwen (Fig. 19),

die Schwertinschrift Fig. 20, die freilich schon in der ersten Zeile große Lücken hat und von Z. 5 an unvollständig ist, noch einmal uns ansehen.

Als Sprecher muß in dieser Inschrift der karrikierte große Mann in Anspruch genommen werden, der die ersten vier Zeilen einleitet und, obwohl in Z. 3 ein neuer Sprecher auftritt, sicher dafür die Hauptperson ist. Was nun in dieser Inschrift besonders auffällt, das sind die außerordentlich häufigen halbierten, oft nicht ganz runden Scheiben und unter anderem regelmäßig darüber stehende Harpunen oder lanzenartige Hieroglyphen, die in einer muldenähnlichen Umrandung stehen, zweimal in Z. 3 und dreimal fast direkt nebeneinander in Z. 4. Das sind in dieser Inschrift die einzigen Hieroglyphen, die so in Mulden stehen, dazu kommen aber noch andere in der leider recht zerstoßenen Inschrift von Hamath (Fig. 26), nämlich in Z. 4 ein Stierkopf, der geradezu mit dem Halbbogen darunter zusammenhängt und eine andere, leider etwas zerstörte Figur, wie es scheint eines enthaupteten Tieres, fast gleich darnach in derselben Zeile. Diese drei Figuren nun, die Harpune, der Stierkopf und dies enthauptete Tier fallen eigentlich aus dem System heraus und scheinen deshalb an den bezeichneten Stellen besonders durch diesen unteren Rand herausgehoben zu sein. Die häufigste und zugleich am stärksten modifizierbare Hieroglyphe, die also dadurch an dem graphischen System der Schrift vollen Anteil nimmt, scheint - das enthauptete Tier zu sein, das an eine bekannte ägyptische Hieroglyphe, wenn auch nur leicht erinnert. Am besten und deutlichsten wiedergegeben ist es Fig. 20 Z. 3, wo es ziemlich groß mit deutlich gezeichneten Füßen und Klauen über einem Rundtopfe steht. Es ist zu beachten, daß es schraffiert auf Fig. 26 in Z. 4 schon vorher vorkommt mit einer sonst ungewöhnlichen Gruppe darüber. Dieselbe Inschrift fügt eine besonders umrahmte fünfte Zeile dem Texte bei, die leider heute von der Hälfte an ganz zerstört und am Anfang beschädigt ist, die aber nur ein Kommentar just zu der letzten Zeile sein muß. Merkwürdig genug erscheint in einer anderen hamathenischen Inschrift, vor der nur das Mittelstück, das aber für uns sehr wert-