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Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 | |
The Devils of Avesta and their Relationship to Iconography of Buddhism in Central Asia : vol.1 |
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steht, auch sie enthält dieses Zeichen mit denselben Lesezeichen in der Mitte. Dort ist es von einer Hieroglyphe begleitet, die den Kinnladen eines Drachens ähnelt, mit zwei Fängen vorne und vier Zähnen dahinter, aber zahnloser kurzer Kinnlade, und so erscheint das Zeichen zweimal in Z. 4 fast (einmal direkt) unmittelbar vor dem Blitzzeichen, noch einmal in Z. 5 vor dem doppelten Blitzzeichen und noch einmal in andererVerbindung gegen Ende der Zeile, nicht aber vor der Figur des Donners in Z. 4. Hier muß also etwas zum Ausdruck gebracht sein, was mit der Entstehung des Blitzes zusammenhängt und die Hauptbezeichnung diesesVorgangs oder dieses Gegenstandes ist prätensiös auf dem vorderen Fuß des Löwen zum Ausdruck gebracht. Hinter dem Kopfe des steinernen Tieres den Rücken hinab steht also eine Einleitung, gleich am Anfang und fast am Schluß ein Dämonennamen, der verhöhnt wird schon durch die Form der Lettern. Dann folgen auf der Seite zwei Streifen, von denen der erste (2) den Dämonennamen des Rückenstreifens wiederholt, der zweite (3) mit einem gleichgesetzten Rindskopfteufel beginnt, von Blitzen redet, mit Donner und einem struppigen Mannskopf schließt. Weiter folgt zu diesem Kopf eine ganz aparte Glosse dahinter, die selbst in Z. 4 (anfangs) in einen Kommentarsatz eingegliedert wird, dann ein redender gehörnter Teufel und wieder Angaben über Blitze, darauf wird der Donner sprechend eingeführt und wieder ist von Blitzen mit denselben Phrasen die Rede; in der Mitte der folgenden Z. 5 begegnen uns Doppelblitze und dabei mindestens ähnliche Phrasen und schließlich vorne ganz unten wie ein Etikett noch einmal die Blitzdarstellung mit denselben Phrasen wie in Z.4. Auf den Füßen des Tieres je in der Mitte einer kurzen Inschrift eine zweisprachig zu lesende, recht einfache Hieroglyphe, die sich mit einer grotesken Beigabe schon in Z. 4, 5 wiederholt vor dem Blitzsymbol, aber nicht vor dem Donner findet, welchen Sinn muß die Inschrift haben? Doch schon so ganz klar: einer oder mehrere, die als Hauptdämonen eines unterworfenen Fremdvolkes gelten und deren Hauptvertreter unten mit einer zweisprachigen Hieroglyphe bezeichnet ist, die übrigens auch den Text beginnt, werden gleichgesetzt mit einem Dämon der Religion
des herrschenden Volkes und zugleich wegen unerlaubten Blitzzaubers offenbar mit Todesstrafe, (denn die ersten zwei Hieroglyphen von Z. 1 stellen einen mazerierten Schädel vor), verboten durch das Hauptsymbol der königlichen Macht und Majestät.
25.
Die Symbolik, die durch die Hieroglyphen ausgedrückt ist, trägt einen furchtbaren Charakter. So unklar die meisten Zeichen uns noch blieben, sind doch geschlachtete, enthauptete Tiere, Tierköpfe von dämonischer Bedeutung, abgekürzte skeletierte Gesichter, zerschlagene Tierkinnladen, bewaffnete Arme, Kreuze, Blitz- und Donnersymbole und augenlose Rachen offenbar Symbole der Finsternis, Anzeichen eines grauenvollen Inhalts. Wir werden bald noch gräulicheren Symbolen begegnen. Eine Tierfigur aber fällt in Z. 3 des Löwen von Marasch auf, schon durch ihre Größe, wie durch ihre lebendige, fast drollige Darstellung: es ist dies ein laufendes Häschen, dem, wie es scheint, ein Pfeil nachfliegt. So naturwahr und hübsch dieses Häschen in Z. 3 fast inmitten der Zeile laufend abgebildet ist, so verzerrt und verkrümmt ist ein zweites in Z. 5 und an diesem hängt, während es zusammengekrampft dasitzt, ein etwas breiterer Streifen, als oben der vermutete Pfeil ist, herab. Unmittelbar vor diesem zusammen-gepreßten Geschöpf ist eine ganze Reihe von häufig vorkommenden Hieroglyphen, darunter auch fast in der Mitte die doppelte, gestreifte Sonnenscheibe. Die ganze vorhergehende Z. 5 enthält offenbar Gewichtiges, das, wo möglich, das Vorhergehende alles noch einmal zusammenfaßt bis zu der Stelle mit den Doppelblitzen. Hinter dieser Stelle aber beginnt nach einer Lücke eine ziemlich lockere Reihe von meist häufigen Hieroglyphen, die aber gegen Schluß mit geradezu ungewöhnlichen Zeichen schließen, von denen jedoch das drittvorletzte vorher schon, leider etwas verletzt, vorher in der dritten Kolonne vorkommt. Betrachten wir nun die allerletzten drei Zeichen genauer; das letzte ist leider zerstoßen; so weist besonders das mit dem eingehenkten Haken versehene auf eine andere Figur und diese Figur ist in der Z. 1. Wenn man nämlich die Hakenfigur vor dem zweiten
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