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Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 | |
The Devils of Avesta and their Relationship to Iconography of Buddhism in Central Asia : vol.1 |
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(2, Fig. 35) in beiden Stellungen erscheinende RASENA-Zeichen vermuten läßt, diese Umdrehungen fordert. Das hier auftauchende Problem scheint schwierig zu lösen, aber gerade die richtige Beurteilung desselben gibt uns ungeahnte Aufschlüsse für das so kunstvolle, beispiellos vielseitige, aber im Grunde, wie der Schluß zeigen wird, sehr einfache System. Die Elemente, aus denen das Zeichen besteht, müssen durch die Umdrehung eine ganz andere Bedeutung erhalten, wenn nicht andere Gründe, die im Bilde liegen, hindernd und die Hauptlesung bewahrend, eintreten. Der Grund muß bei diesem Zeichen wenigstens darin liegen, daß es, wenn es die einmal festgestellte Bewertung behalten soll, nicht umgewendet werden kann, und das bestätigt sich. Es ist offenbar ein einziger geschlossener Ausdruck. So sonderbar es bei der Verwandlungsfähigkeit des bisweilen ganz verzerrten Zeichens klingen mag, so wird sich doch der Beweis ergeben, daß eine Hand vorliegt, so zwar, daß sie stets die rechte Hand mit dem Handrücken und Daumen in einer langen, gekrümmten Linie zeigt, aber den von rückwärts gesehenen Zeigefinger schräg und fast beweglich nach oben gestellt. Damit ist nun freilich für die Lösung der vorliegenden Form nichts Besonderes gewonnen, aber wir sehen, daß die Verwendung von Körpergliedern doch weiter greift als im Anfang schien, obwohl aus anderen Gründen oben die Vermutung ausgesprochen wurde, daß eine menschliche Normalfigur zerlegt die Grundlage der Schrift sei, mit Ausschluß freilich der primären Zeichen des älteren, fremden Systems, von dem einzelne Elemente trotzdem in das jüngere übergeführt wurden, wie Zitate fremder Schrift und fremder Sprache, die man absichtlich festhalten wollte. Dieses Zeichen, als Hand erkannt, hat als Parallele die gestielte Flammenhand zwar in anderer Richtung, aber doch ebenso gestellt, also eine linke Hand Fig. 19, Z. 6 und davon in Fig. 35, Z. 3 eine abenteuerliche Variante, die sicher etwas anderes nur der linken Hand anähnelt. Die Zerlegung der ersterwähnten, so häufig in Fig.35 vorkommenden Form kann uns nur wenig Elemente bringen, denn es stehen nur drei lösbare Teile zur Verfügung, der schräge Strich, die gekrümmte Basis und das Häkchen für den Daumen. Aber wie bewerten und wo beginnen? Die nicht kursiven
Formen z. B. in Fig. 20 zeigen uns, daß die zwei Langstriche zusammengehören, und daß die ganze vordere Biegung mit zu dem Haken, dort zu dem Köpfchen gerechnet werden muß, so daß der aus Langstrichen bestehende Teil, wenn man ihn selbst abgetrennt denkt, eine ganze Reihe von Parallelen in heber- oder nasenartigen Formen, die sich sogar manchen Blitzformen nähern, erhält. So zerlegt, erhalten wir nur zwei unten verbunden zu denkende Striche, d. h. einen langen, schrägen Strich und einen parallelen, leicht unten in eine Krümmung übergehenden, der Rest aber ist in der Kursive ein Haken, nahezu in der Form eines umgedrehten S. Die ungeheure Häufigkeit des Zeichens in Fig. 35, das immer in derselben Form auftritt, zwingt zu der Annahme, daß das darin verborgene Wort entscheidende Bedeutung hat, eine Bedeutung, die mit Emphase immer wieder hervorgehoben wird. Nur einmal erscheint es allein hinter der Doppelscheibe Z. 4. Die Gruppe dort folgt auf eine ebenso schließende in drei Kolonnen, die eines jener oft erwähnten „Nester" bilden. Die Gruppierung wiederholt in der ersten und dritten Kolonne dieses „Hand"zeichen als Schluß, stellt es aber in der zweiten in die Mitte; so entspricht der Scheibe und dem „Hand"zeichen der dritten Kolonne in der ersten nur ein, aber ein kombiniertes Zeichen, nämlich der rohe Umriß eines Gesichtes ohne Auge mit einem Haken vor der Stirne, den wir oben, wohl mit Recht eine „Stimme" nannten. Dasselbe Gesicht ohne den Haken beginnt den Text, ja es wiederholt sich in Z. 1 ebenso, aber mit E. NA; es kehrt so zweimal wieder in Z. 3 und je einmal in Z. 4, ohne E.NA in Z. 5, als roher, nasenloser Umriß mit E.NA in Z. 3. Also sicher die Larve eines Toten, die nun hier, mit der „Stimme" versehen, das Gegenstück bildet zu Doppelscheibe und Hand. Neben dieser mit der „Stimme" ausgestatteten Larve erscheint in Z. 1 in sonderbarer Gruppierung dasselbe Zeichen, aber die „Stimme" oben hat nicht bloß einen Haken, sondern ein eiförmiges Scheibchen, das fast einem darüber-gestellten Auge gleicht. Wir sahen oben, daß die Umrißlinie des Gesichtes einer dämonischen Larve, einem L entspricht, wir hätten also in den einfachen Umrissen nur ein L vor uns, aber der obere Strich ist länger als dort, wo
Gróo»edd, Die Teufel de. Aveete.
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