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Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 | |
The Devils of Avesta and their Relationship to Iconography of Buddhism in Central Asia : vol.1 |
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und einer darunter ist ein Feind, der mag sie alle ersäufen," auch heißt es: „Gib einen hin, wenn es sich um die Familie handelt, gib die Familie hin, wenn um ein Dorf, gib ein Dorf hin, wenn um das Volk, gib die ganze Erde hin um deinen Vorteil." Herr, da ist kein Grund zur Trauer; der ist wert des Todes, er muß abgetan werden, wenn auch unser Herr zögert; denn die Lieblinge des Herrn, die Prinzen, die Minister, die Bürger und das Volk, das deine Gloria erlangt hat, kommen sonst zweifellos in Unehre." „Ja sicher, wer Liebe, wie es heißt, aufrecht hält, dem darf man nichts Böses antun." „Also soll das Angeratene auch ausgeführt werden." Die zwei bösen Minister waren froh und zufrieden, und in ihrer Freude stellten sie Mörder an: „Geht, tut den alten König ab, eurem Vergnügen geben wir entsprechenden Anteil." Aber der König ist bei den Bürgern und dem Volk beliebt, und niemand wagt es, ihn zu töten. Obwohl die Männer von den beiden Ministern funkelndes Gold und Dorfschaften erhalten sollten, gingen sie nicht darauf ein. Außer sich vor Wut ward von den beiden vor Gefängnisschergen befohlen: „Geht, fesselt diese Kerle mit Weib und Kind, mit Freunden und Verwandten und werft sie ins Gefängnis." Entsetzt darüber antworteten jene: „Laßt den Zorn, wir sind deine Diener, gehen auch hin, den Befehl auszuführen." So nahmen sie scharfe Schwerter unter die Arme und brachen auf.
Der ehrwürdige Rudrâyana hatte nach Verlauf von drei Monaten die volle Ordinierung erhalten, war nun voller Mönch, nahm Robe und Bettelnapf und begab sich dahin, wo der Vollendete weilte. Hingekommen, Buddha zu Füßen gefallen, sprach er so: „Ich möchte, o Ehrwürdiger, in mein Land ziehen, in die Stadt Roruka." Buddha beschied: „Geh, Rudrâyana, die Eigenart deines Schicksals (Karman) ist zu beherzigen." Rudrâyana verneigte sich vor Buddhas Füßen und verließ seine Umgebung. Nach Ablauf der Nacht gürtete sich am Morgen Rudrâyana, nahm Bettelnapf und Robe und ging nach Râjagrha um Speisealmosen. Als er in Râjagrha die Pflicht des Essens vollbracht, ging er nach dem Bettelgang ruhen, nahm dann die Robe und den Napf, den ihn die Macht des Schicksals
gesandt hatte; denn „weithin pflügt das Schicksal (Karman), von weither pflügt es vorwärts, so pflügt es ein Wesen hervor, wie das Schicksal (Karman) reift". Während er so seinen Marsch nach Roruka ging und allmählich fortsetzte, kam er unterwegs in ein fremdes Dorf, um dort Almosen zu sammeln. Nachdem er es um Speisealmosen durchstreift hatte, verließ er es wieder. Da trafen ihn die Männer, die ihn töten sollten. Und sie erblickten ihn, er wurde mit ihnen bekannt und so blieb er eine Nacht und einen Tag mit ihnen in einem Garten. Dabei begann er sie zu fragen: „Es ist doch in der Stadt Roruka ein gewisser Sikhandin, ein machtvoller, inbesterGesundheit, der regiert sein Reich in Gerechtigkeit, er hat von keiner Seite etwas zu fürchten." Sie antworteten: „Herr, es ist wahr, Sikhandin ist in der Stadt Roruka, umgeben von seinen Untertanen, machtvoll und gesund, er hat von niemand etwas zu fürchten, aber er regiert stets in Ungerechtigkeit; du, Allerbester, daß du es ähnlich getrieben hast, das gibt dir die Marke von Gewalttätigkeit eines Arya, und just das, was du ähnliches getrieben hast, das erhältst du nun wieder, Freundchen!" Der ehrwürdige Rudrâyana antwortete: „Ihr Herren, dann hat wohl jener dort keine Freude, wenn ich komme?" Sie sagten: „Herr, der freut sich nicht." Rudrâyana sprach: „Ihr Herren, wenn ich nicht gehen kann, kehre ich um." Die Männer sagten: „Wohin willst du gehen, heroischer Mann, an deinem Leben hat dein Sohn keine Freude mehr, wir sind vom König hierher auf den Weg beordert und hierhergekommen, um dich umzubringen." Der ehrwürdige Rudrâyana frug: „Dann seid ihr also die, die mich töten sollen?" „Ja, Herr, wir sind deine Mörder." Da besann sich Rudrâyana: „Jenes Wort, das der Erhabene zu mir sagte: „Die Eigenart deines Schicksals (Karman) muß dir am Herzen liegen, Rudrâyana", dies gilt hier immer" und als er, o weh! so die Hinfälligkeit der Wiedergeburtreihen erkannte, sagte er zu den Männern: „Freunde, ich bin, wie es nötig war, Asket geworden, mein voller Zweck ist nicht erreicht, wartet also ein Weilchen, bis ich das, was ich noch tun muß, erreiche." Sie hielten Zwiesprache untereinander und beschieden dann: „Herr, tue so." Da begab sich Rudrâyana an die Wurzel eines Baumes,
Graowedel, Die T»fel des Avesta
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