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Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 | |
The Devils of Avesta and their Relationship to Iconography of Buddhism in Central Asia : vol.1 |
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Avesta dasselbe himmelschreiende Laster zu, das in der etruskischen Lesung der Hieroglyphen so unverhüllt wiederholt hervortritt, daß die Texte kaum übersetzbar sind. Daß dabei sofort Feuer erscheinen soll, wissen die etruskischen Texte zu berichten, und zwar Feuer vom Himmel, das den Frevler pfählt. Also auch in diesem schönen Texte dasselbe! und es ist ja auch eine Hieroglyphe, die dort zu den primären gehört und hier wohl mit Absicht festgehalten wird. Doch muß die Lesung anders sein; obwohl die drei Hieroglyphen, die die Sünde bezeichnen, vielleicht nur einen Ausdruck enthalten, muß die zweite auch allein verkommen können, vermutlich nur um ihres Lautwerts wegen. Allein gerade dieses Zeichen ist ein fremdes Gebilde, das, ganz anderen Gesetzen entsprungen, nur zwei Laute mit drei Zeichen bildet, nur um das rohe Bild herstellen zu können. Es scheint unmöglich, daß dieselbe Norm auch hier Geltung hat; ist das nicht der Fall, so erhalten wir in einem Worte zwei absolut gleiche Laute und eine solche Silbe oder ein solches Wort ist schwer zu ergründen. Und doch erreichen wir hier unsern Wunsch, aber nicht direkt, sondern aus einem anderen Grunde, den wir schon anfangs, die Zeilen betrachtend, vermuteten: das muß die Silbe oder das Wort sein, um das sich eigentlich alles dreht. Wir kehren also zu 1 zurück. Zwischen den beiden Gruppen Kol. 2-3 steht eine Hieroglyphe, die die beiden ebenso bindet oder in Gegensatz stellt, wie eine wohl gleichwertige zwei Hieroglyphen in Z. 4 trennt; diese beiden oben und die vorhergehende Gruppe in 4 und die zwei Anfangskolonnen in 7 schließen mit dem E.A-Zeichen, das in dem entscheidenden Worte 4, 6 noch ein Zeichen hinter sich hat. Daß dies Zeichen aber mit dem zweiten in 1 nahe verwandt ist, ist offenbar, und ebenso offenbar ist, daß es, wenigstens das letztere, zum ersten Zeichen Kol. 3 Abs. 3 gehört. Dies Wort in 1 muß die beiden folgenden Wörter regieren, das dazwischen stehende Zeichen sie scheiden und zwar in dem Sinne, daß die zweite (letzte) Gruppe in 1, die den Tod erwähnt, emphatisch hervorgehoben wird, also liegt eine Art Steigerung darin, etwa im Sinne von „aber dann" oder "„endlich doch". Nach dieser vorläufigen Gliederung sind wir ziemlich sicher, daß die
beiden so geschiedenen Worte Substantiva sein müssen. Wir müssen also dafür zwei Wörter für „Leben" „Geburt” und „Tod„ finden, die das gleiche Nominalsuffix haben; noch mehr, wir müssen auch ein Wort für den in 4 durch die Wellenlinie und E ausgedrückten Begriff und für die Doppelkolonne 1-2 in 7 oder wenigstens die zweite dortige Kolonne finden, ja, die betreffende Silbe muß auch ein Wort bilden können, das mit dem E.NA Zeichen, das in 2 doppelt steht, beginnt, aber noch ein sehr beachtenswertes Suffix hat. Die Beschränkung der Möglichkeiten ist so ausgiebig, daß wir, wenn wir nur 1 und 4 gerecht werden wollen, eigentlich schon ahnen, was kommen muß, aber der Sicherheit halber ist es besser, auch das erste Wort in 4 und die Verbindung in 7 heranzuziehen. Die Vorstufe der Sünde selbst kann nur, durch den Wellenschlag köstlich angedeutet, „unberechtigter Dünkel", „Hochmut" sein, und da in Z.1 die dem E.A vorhergehende Hieroglyphe als Grundfigur das Zeichen hat, das die Göttin bezeichnet, allerdings durch zwei Schräge verändert, so ist klar, daß auch hier ein Substantivum, das die Göttlichkeit ausdrückt, zu erwarten ist. Gelingt diese tiefgreifende Untersuchung, so ist mit einem Schlage fast alles gelöst, aber auch für die übrigen Inschriften entscheidendes gewonnen. Die Stammsilben, welche im Quadrat und Töpfchen stecken müssen, haben in der Inschrift Variationen in 3. Diese Variationen können aber nur den Vokal betreffen, vielleicht auch drücken sie Suffixe aus. Hier in 3 müssen die beiden Hieroglyphen fertige Wörter sein, da im ersten Falle sicher ein fertiges, nicht damit zu verbindendes Wort folgt; in 1 aber ist das leere Quadrat begleitet von zwei Halbkreisen und dem E . A-Zeichen also auch hier liegt eine Modifikation, die allerdings nachfolgt und vielleicht verbindet, vor, die dem vorherigen Worte fehlt. Da hier also ein Nomen vorkommt mit vermitteltem Suffix, sonst ohne dies Suffix ausgestattete, ähnlich schließende Wörter gleichberechtigt neben sich hat, so ist es nicht gleichgültig, die Zeichen, die in dem einen Falle das schließende Suffix vermitteln, als letztes Zeichen unter einem anderen zu sehen, es können also mit dem Laute, den es wieder-
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