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0014 Kunstgeschichte der Seidenweberei : vol.1
Kunstgeschichte der Seidenweberei : vol.1 / Page 14 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000240
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persische Muster nach Byzanz und nach China, chinesische wieder zurück in das Gebiet des Islam von Iran bis Andalusien und nach Italien, überall die Phantasie der Empfänger mit den Gedanken weit entlegener Nationen befruchtend. Kein anderes Kunsterzeugnis des Mittelalters reicht an die Bedeutung der Seide als Bindeglied zwischen Osten und Westen und als Quelle des Flachornaments heran. Die rätselvollen Fragen nach den künst: lerischen Wechselbeziehungen Asiens und Europas sind ohne genaue Kenntnis der Seiden: stoffe nicht zu beantworten. Daher war der große, aber noch kaum gesichtete Bestand mittelalterlicher Seidengewebe einer gründlichen Untersuchung am meisten bedürftig.

Was von kunstgeschichtlich wichtigen Seidenstoffen in J. Lessings Tafelwerk keinen Raum gefunden hatte, ist in den Textbänden abgebildet worden. Außerdem wurden hier so viele Tafelbilder in kleinem Maßstab wiederholt, daß das Buch auch für sich allein, ohne die Foliotafeln benutzt werden kann. Alle im Text vorkommenden Anführungen von „Tafeln" (T. 1-330) beziehen sich auf das große Tafelwerk. Um Unklarheiten zu vermeiden, haben alle „Abbildungen" des Buches, gleichgültig ob sie in den Text gedruckt oder auf besonderen Lichtdruckblättern vereinigt sind, eine durchlaufende Nummernfolge (Abb. 1-613) erhalten.

Die endgültige Ordnung der ohne Nummern, nur mit provisorischen Signeten her: ausgegebenen Foliotafeln war dem Textband vorbehalten geblieben. Sie erfolgt nun in geschichtlicher Reihenfolge den Ausführungen des Buches entsprechend, durch die nach der Inhaltsangabe abgedruckte Liste, welche neben den alten Signeten die neuen Tafelnummern sowie kurze Angaben über Zeit und Herkunft der Stoffe enthält. Die letzteren waren mit den älteren Tafelbeschreibungen J. Lessings, die als vorläufige Bestimmungsversuche anzu: sehen sind, nur teilweise in Einklang zu bringen.

Bei der Bearbeitung des über zahlreiche Museen und Kirchen verstreuten Materials ist mir die gefällige Hilfe vieler Fachgenossen zuteil geworden. Sehr förderlich war mir das dankenswerte Entgegenkommen der Vorstände von S. Marien in Danzig, des Doms zu Halberstadt, des Domkapitels von Brandenburg, der Museen in Braunschweig, Stralsund und Schwerin, welche ihre Textilschätze dem Kunstgewerbemuseum für die „Ausstellung mittelalterlicher Kirchengewänder" im Winter 1911-1912 geliehen haben. Zu besonderem Dank bin ich Herrn J. J. Marquet de Vasselot und dem Stifter der Kunstbibliothek in Paris Herrn Jacques Doucet für die photographischen Aufnahmen der Stoffe im Domschatz von Sens verpflichtet, ferner den Herren Regierungsrat Dr. Dreger in Wien, Hofrat von Radisics in Pest, Sir Cecil Smith in London und Direktor Frauberger in Düsseldorf, der mir alle Stoffaufnahmen seines Museums zur Benutzung überlassen hat.

Otto v. Falke.

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