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0050 Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1
Buried Treasures of Chinese Turkestan : vol.1
Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1 / Page 50 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000198
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30   A. v. Le Coq, Turfanexpeditionen

liner Universität, sowie die Professoren F. W. K. Müller, Sachau und andere. In kurzer Zeit gelang es, die für eine neue Reise nötigen 32 000 Mark zusammen zu bringen und zwar war es wieder Herr Friedrich Krupp, der einen bedeutenden Beitrag spendete, während etwa ein Drittel durch das unseren Bestrebungen stets geneigte Wohlwollen Sr. Majestät des Kaisers aufgebracht wurde. Die Leitung dieser 2. Expedition wurde mir übertragen, und nach kurzer Vorbereitung verließ ich Berlin in Begleitung des Technikers, Herrn Bartus, um zunächst Petersburg zu besuchen. Dort nahmen wir Fühlung mit den Gelehrten der russischen Akademie, die uns mit Pässen und Empfehlungen unterstützten, worauf wir uns mit unserem Gepäck nach Moskau begaben, um von dort mit der sibirischen Bahn nach Omsk zu gelangen.

In Moskau fingen die Schwierigkeiten an. Als ich mit Herrn Bartus und unseren vielen Kisten — es waren 84 Pud (zu 16 Ko.) —, zur Bahn kam, — wir wollten den train de luxe, den Orientzug nach Peking, benutzen, — erregte das Gewicht meines Gepäcks den Unwillen des Stationschefs. Er sagte: „Sie kommen hier mit 2 Billets 1. Klasse und Sie bringen 84 Pud Gepäck; Sie können soundsoviel Kilo auf die Karte mitnehmen und das übrige bleibt hier; ich müßte sonst einen Wagen anhängen, das geht nicht, es muß eben hier bleiben." Ich sah, worauf es ankam und nahm eine 50-Rubelnote in meine Hand die ich auf den Rücken hielt, und sanft mit diesem Schein wedelnd, ging ich mehrmals an dem Cerberus vorbei. Als ich drei- oder viermal vorbeigegangen war, fehlte der Schein und der Stationschef sagte : „Nun, man wird machen." Und richtig, „man hat gemacht" und unser Gepäck war geborgen. Der Zug war vollständig besetzt mit russischen Offizieren aller Waffengattungen, die sich auf den japanischen Kriegsschauplatz begaben. Sie entsprachen nur in einzelnen Personen der Vorstellung, die wir von Offizieren haben. Nach 5 Tagen langten wir in Omsk an.

In Omsk hatten wir das Glück, gerade noch zur rechten Zeit zu kommen, um das Irtysch-Boot zu erreichen, welches uns nach Semipalatinsk führte. Hier — es ist ein schauderhaftes Nest — machten wir die Bekanntschaft typisch russischer Verkehrsmittel, nämlich des Tarantaß und der Telega. Der TarantaB besteht aus zwei durch eine Anzahl junger, federnder Birkenstämmchen miteinander verbundener Räderpaare. Auf diese Birkenstämmchen wird die schwerfällige Kutsche gesetzt, in der man sein Gepäck verstaut und darüber Matratzen ausbreitet, so daß man in liegender Stellung reist. Die Telega ist ein flaches, etwa muldenartig ge-