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0103 Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1
Buried Treasures of Chinese Turkestan : vol.1
Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1 / Page 103 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000198
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Die Tempel-Siedelungen von Sängim

Aghyz, Bäzäklik, Tschikkan

Köl und Tujok

Schlucht von Sängim

Es gelang uns noch, in mehreren Tempeln der alten Stadt Wandgemälde zu entdecken, die Bartus mit gewohnter Meisterschaft, in Kälte, Hitze, Staub, von den Wänden lossägte.

Daneben wurden täglich Kleinfunde gemacht, Münzen, hauptsächlich der T'angkaiser Chinas, aber auch ältere, sassanidische und spätere, muhammedanische der abtrünnigen Fürsten von Kaschghar, ferner kostbare Gewebe aus Seide, Leinen und Boehmeria nivea-Fasern; endlich große Mengen von Manuskriptresten in den zahlreichen (24) dort vorkommenden Schriftarten.

Trotzdem entsprachen die Ergebnisse keineswegs meinen Erwartungen, und da die Funde in der alten Stadt Chotscho erschöpft zu sein schienen, verlegten wir, als es wärmer wurde — in Turfan ist das schon Ende Februar der Fall — unsere Tätigkeit in das im Norden von Karachodscha gelegene, finstere Défilé von Sängim. Im Türkischen heißt diese Schlucht der Mund (t. a-yïz, vulg. é.yïz) von Sängim, nach einem kleinen am nördlichen Ende gelegenen Flecken.

Der Strom von Karachodscha bahnt sich, ziemlich reißend, seinen Weg durch den Löß dieses Tales.

Es ist eine düstere unheimliche Schlucht; dräuend erheben sich steile Hügel besonders am linken Ufer, und Steinschlag und Lehmlawinen stürzen zur Zeit der Schneeschmelze oftmals prasselnd auf die schmalen Pfade.

Trotz des abschreckenden Eindrucks dieser Landschaft ist die Schlucht auf ihrem linken oder westlichen Ufer mit einer Reihe (Taf. 16) von Tempeln besetzt, während die Höhen des rechten Ufers mit zahlreichen indischen Grabmonumenten (stüpa) besetzt sind, deren einige auch unmittelbar am rechten Ufer des Stromes sich erheben.