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0009 Von Land und Leuten in Ostturkistan : vol.1
Land and People in East Turkistan : vol.1
Von Land und Leuten in Ostturkistan : vol.1 / Page 9 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000199
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Vorwort

Die vierte „Turfan"-Reise (sie hat Turfan nie berührt) — März 1913 bis März 1914 — hat von Anfang an unter allerhand Miß- geschick gelitten.

Es hatte den Chinesen gefallen, ihre Regierungsform zu wechseln. Die Mandschu (ich habe nie finden können, daß sie in Charakter und Kultur irgendwie von den „Chinesen" abgewichen wären!) waren verjagt worden. Ihr nicht besonders starkes Regime war aber keineswegs durch ein besseres ersetzt worden im Gegenteil, höchst verächtliche Menschen, oft gemeine Verbrecher, hatten sich in wichtige Verwaltungstellen gewaltsam eingesetzt und im ganzen Lande — ich meine Ostturkistan, nicht das eigentliche China — war die frühere unbedingte Ruhe, Sicherheit und vor allem das Vertrauen, in bedauerlicher Weise zerstört worden. Alle Dinge waren zwei oder dreimal so teuer als unter den Mandschu- Kaisern, und einheimische Kaufleute, wenn sie nicht in Karawanen reisten, durften sich nicht mehr wie früher allein auf den Land- straßen sehen lassen.

Außer diesen für uns bedauerlichen Änderungen und der sich aus ihnen ergebenden Weigerung der chinesischen Regierung, uns mit Regierungspässen zu versehen, war die schleppende Erledigung unserer Paßangelegenheiten durch Herrn Radloff in St. Petersburg ein weiteres Mißgeschick.

Letztere Sache wurde nach vielem Zeitverlust geregelt die chinesischen Regierungspässe wußte Sir G. Macartney in einer unvergessenen Weise freundschaftlichst durch die Erlangung von Pässen durch die Lokalbehörden zu ersetzen. Ohne diese Unterstützung wäre es uns nicht möglich gewesen, die Reise auszuführen, und die äußerst wertvollen Bilder, die wir gerettet haben, wären wahrscheinlich zum Teil oder ganz den heftigen Erdbeben des Jahres 1916 oder der Bilderstürmerei der Türken zum Opfer gefallen.

Unsere Erlebnisse mit den einheimischen Behörden ergeben sich aus der Lektüre dieses Buches. Es war immer ein gewisses Unbehagen vorhanden, ein Gefühl der Unsicherheit, das gegen die frühere Sicherheit und Ruhe recht unangenehm abstach.

.V