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0056 Von Land und Leuten in Ostturkistan : vol.1
Land and People in East Turkistan : vol.1
Von Land und Leuten in Ostturkistan : vol.1 / Page 56 (Grayscale High Resolution Image)

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[Figure] Abb. 2. Clay lamp.Tonlampe.

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doi: 10.20676/00000199
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DIE REISE NACH KUTSCHA

usw. In dem niedriger gelegenen Raum in der Mitte stellen Einwohner und Besucher ihre Überschuhe ab, und hier nehmen, bei musikalischen Unterhaltungen (wenigstens in Kutscha) die berufsmäßigen Musiker und Tänzerinnen Platz.

Bei großen Tanzunterhaltungen, wo die Bauern mit ihren Freunden und deren Frauen selber tanzen, dient dieser Raum, schön mit Filzen und Teppichen ausgelegt, als Tanzboden. Die unverheirateten Mädchen, die Kinder und die alten Leute, nehmen auf den „Süpä" (für arab. suffa = Sofa) genannten Plattformen Platz.

Geschnitzte Holzpfeiler erheben sich am Außenrand der Podien und tragen das diese Sofas schützende Holzdach. Über der tieferliegenden Mitte des Raumes erhebt sich ein etwas höheres Dach aus hölzernen Brettern, von dessen Mitte oft eine riesige Laterne — ein Holzgerüst mit darüber gekleb

tem Ölpapier (Ölseide) an einer langen Schnur hängt und nach Bedarf hinaufgezogen oder herabgelassen werden kann. Gewöhnlich aber werden zur Beleuchtung kleine 'Tonlampen antiker Form benutzt, in denen ein Baumwolldocht in Sesamöl ruht

Der Durchschnitt des Hauses ist somit durch folgendes Diagramm darzustellen; — — dieselbe Art der Anordnung der Räume

fand ich in   Beirut und Damascus. Sie ist persisch,

zeigtaber,wie   schon Herr Grenardl bemerkt hat, eine
gewisse Ahnlichkeit mit dem Atrium des römischen Hauses. In den großen Städten Yarkänd und Chotän, selbst in Kutscha, sind die „aiwán" gewöhnlich sehr viel schöner ausgestattet als in den kleineren und ärmeren Ortschaften, wie Maralbaschi und Kum-Tura.

Ayűb Miráb war ein Dőlán. Dieses Völkchen, wenn man es so nennen darf, soll mongolischen Ursprungs sein und vor 1.50 Jahren unter der Herrschaft der Westmongolen oder Dzungaren eingewandert sein. Sie bewohnen die Gegend zwischen Tüschürgä, Maralbaschi, Aksu bis etwa Tschadir Köl ; frühere Schriftsteller schildern sie als Menschen niederen Wuchses und geringer geistiger Begabung. Die Türken reden ihnen nach, daß sie ihre Frauen und

1 Dutreuil de Rhins et Grenard, Mission scientifique dans la haute Asie, II, Paris 1898.

Abb. 2. Tonlampe.

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