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0261 China : vol.5
中国 : vol.5
China : vol.5 / 261 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000260
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QUARTÄRFAUNA UND LEBENDE SÄUGETHIERE CHINAS.   239

Formen Licht auf etwaige ungelöste Fragen der jüngsten Vergangenheit zu werfen.

Ueber das jüngere Quartär Chinas wissen wir — abgesehen von der Verbreitung des Lösses und den immerhin vereinzelten Funden von Säugethieren — wenig, über das Altquartär und das allerjüngste Tertiär etwas mehr.

Mag man den jungtertiären Bildungen etwas höheres oder etwas geringeres Alter zuschreiben, jedenfalls ist der Gegensatz zwischen der überaus reichen unterpliocänen Säugethier-Fauna indischen Gepräges und der gegenwärtig lebenden Thierwelt sehr scharf und die Lücke der Ueberlieferung hier somit recht bedeutend. Der Forscher wird also nicht auf die geologischen Anhaltspunkte verzichten dürfen, die ihm die Untersuchung der lebenden Thierwelt gewährt.

Allerdings ist in einem uralten Culturlande wie China die wildlebende Fauna noch stärker ausgerottet und zurückgedrängt als in Europa. Wenn bei uns z. B. die letzten Ueberbleibsel der Wildrinder nur noch unter strengem Schutze in Bjelowjesch und Chillingham ausdauern, so gilt das in Nordchina sogar für die grösseren Hirsche. Der langschwänzige David-Hirsch (Elaphurus davidianus A. M. EDw.) wurde bekanntlich nur noch in dem kaiserlichen Wildpark bei Peking gehegt, bis bei den Boxer-Unruhen auch diese letzten Reste') vernichtet wurden.

Auch FERD. V. RICIITHOFEN weist in seinen Reisebriefen wiederholt auf die ungemeine Dürftigkeit der einheimischen Thierwelt hin.

Immerhin sind aus älterer Zeit eine Reihe von Angaben vorhanden 2) und neuerdings durch Einsendungen lebender Thiere an unsere zoologischen Gärten etwas vervollständigt worden.

Der Unterschied von Nord- und Südchina hat vor allem für die lebende Thierwelt Gültigkeit.

Die natürliche von Ost nach West streichende Grenzscheide des T s i n -1 i n g ist auch für die Verbreitung der Thierwelt viel wichtiger als alle übrigen Gebirgszüge, die vorwiegend von Süd nach Nord oder von SW nach NO streichen. In Folge dessen enthält der Norden eine nordasiatische Fauna von rein palaearktischem Gepräge, während die meridionalen Ketten von Yünnan und Sz'-tshwan ein ziemlich weites Vordringen indischer (orientalischer) Typen nach N begünstigen.

Süd-China.

Im Süden Chinas ist die überaus nahe Verwandtschaft der Säugethierfauna mit Indien in der Gegenwart ebenso ausgeprägt wie im Tertiär und Quartär.

') Nachrichten von unbestimmter Art geben allerdings an, dass die Art noch in unzugänglichen Gebieten Nordchinas vorkommen soll. Jetzt lebt abgesehen von einem Hirsch des Berliner Zoologischen Gartens noch eine kleine Heerde im Wildpark des Duke of Bedford.

2) A. MILNE EDWARDS hat vor allem die von Pére DAVID gesammelten Reste beschrieben.