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0297 China : vol.5
中国 : vol.5
China : vol.5 / 297 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000260
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VERGLEICH CHINESISCHER KOHLENSCHÄTZE MIT ANDEREN LÄNDERN ; AUSBLICK. 265

auf den Abbau und sodann im Hinblick auf die Qualität zu beantworten. Das wichtigste Gebiet ist Shansi.

I. Diese wichtigste Provinz Shansi ist bergbaulich kaum erschlossen ;

2. Shansi besitzt nach v. RICHTHOFEN 630 Milliarden Tonnen Anthracit, d. h. das hochwerthigste Material und a u s s er de m noch ebensoviel bituminöse oder Fettkohle = 126o Milliarden zusammen.

Die 1923 Milliarden Kohle, welche nach der Berechnung und U. S. Survey ganz Nordamerika besitzt, umfassen dagegen alles Mögliche, auch Braunkohle ; die Menge beträgt nach einer anderen Schätzung (von CAMPBELL und PARKER) etwas weniger, d. h. 1382,7 Milliarden. Der hochwerthige Anthracit ist dagegen nur in Pennsylvania vorhanden, aber sehr bald, vielleicht schon in 6o-8o Jahren, erschöpft.

Ausserdem ist Shansi zwar das reichste, aber durchaus nicht das einzige Kohlenrevier Chinas. Wahrscheinlich setzen z. B. die Anthracite von Shansi in das westlich angrenzende, unterirdisch aber noch so gut wie ganz unbekannte Shensi fort. Shensi ist zwar geologisch nicht unbekannt, aber oberflächlich ganz von Löss eingehüllt, sodass nur Bohrungen über die vorhandenen Kohlen Aufschluss geben könnten.

Es ist somit ganz unmöglich, die Kohlenvorräthe von ganz China auch nur ungefähr abzuschätzen. Aber eine gewaltige Menge weiterer Steinkohlen ünd Anthracite ist jedenfalls vorhanden und zu den 126o Milliarden von Shansi hinzuzufügen. Für die Industrie-Entwickelung ist ausserdem der Umstand wichtig, dass in Shansi Anthracit und Eisen in demselben Schichtencomplex zusammen vorkommen. Die geologische Grundlage der Berechnungen RICHTHOFEN'S ist ausserdem kaum zu erschüttern.

Ausblick auf die industrielle Entwickelung Chinas.

Die verhältnissmässig besten Aussichten auf Erfolg haben in China nach dem Vorstehenden heute unzweifelhaft diejenigen Betriebe, bei welchem sich chinesisches Unternehmerthum mit abendländischer technischer Leitung vereint.

Die Frage eines rationellen Abbaus der chinesischen Kohlenschätze ist somit unmittelbar abhängig von einer Lösung der bergrechtlichen und technischen Probleme auf Grund der europäischen Anschauungen. Eine Massenproduction, wie sie auf Grund der ausserordentlichen Bodenschätze möglich ist, erscheint nur unter der Vorbedingung möglich, dass das Bergwerkseigenthum von dieser Zersplitterung befreit werde — wie es in Shantung schon der Fall ist. Von gleicher Bedeutung ist die Frage der Vereinbarung mit den örtlichen Behörden und Grundeigenthümern. Wenn in einem Falle dies Problem schon gelöst ist, so bieten doch auch die Verhältnisse in Shantung jedenfalls günstige Aussichten für die Zukunft.

Wichtig und wesentlich ist allerdings die Vorfrage, ob wir wirklich ein industrielles und culturelles Wiedererwachen Chinas erwarten dürfen, wie wir es in Japan im Laufe weniger Jahrzehnte erlebt haben.