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0287 China : vol.5
中国 : vol.5
China : vol.5 / 287 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000260
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AEHNLICHKEIT DES GEBIRGSBAUS VON SÜDCHINA UND INDONESIEN.

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mancher Beziehung für Borneo mit seinen jurassisch - cretacischen Sedimenten, ebenso wie für Sumatra. Auch hier kennt man in allgemeiner Verbreitung lediglich die von NW—SO gerichteten paläozoischen Falten, so dass die Vermuthung nahe liegt, den ganzen Archipel als eine mit der gleichgebauten, ostasiatischen (chinesischen) Ländermasse ursprünglich zusammenhängende Landbrücke zwischen Ostasien und Westaustralien anzusehen. Diese Landbrücke hat sich im Laufe der Tertiärzeit — sicher bereits vor dem Pliocän — durch Einbrüche aufzulösen begonnen, ein Prozess, der stellenweise noch heute fortdauert. Der Verallgemeinerung und Ausdehnung dieser Ansicht auf den ganzen Archipel stehen freilich eine Reihe von Beobachtungen über das Vorkommen mesozoischer Meeressedimente innerhalb des Inselreiches entgegen.

So umfasst die Gebirgsfaltung auf der malaiischen Halbinsel (nach W. WOLFF) zwar im Wesentlichen Gesteine von carbonischem und höherem Alter, doch sind auch jüngere Sedimente, nämlich Trias (Rhaet) und (mittlerer) Jura gefaltet. Der Gunong Tahan in Pahang, ein Gebirgsstock von etwa 2300 IT' Höhe, besteht ganz aus aufgerichteten Schichten der mesozoischen Tembeling-Serie ') vorwiegend Schiefern, Sandsteinen und Conglomeraten. Die jüngeren, der Trias (Sumatra, Molukken, S.-China), der Lias (Borneo etc.) und dem höheren Jura entsprechenden Meeresbedeckungen werden nach N zu — in Annam und Tongking — immer spärlicher, begründen aber immerhin cinen bemerkenswerthen Unterschied zwischen Indonesien und China. Dagegen zeigt die dyadische Meeresbedeckung und die folgende Faltung, sowie die Bruchbildung der mittleren und jüngeren Tertiärzeit nahe Beziehungen zwischen dem südasiatischen Inselreich und dem eigentlichen China.

Die kurz wieder gegebenen Ergebnisse neuerer Forschungen über Celebes, Borneo und Malakka zeigen, dass die G r u n d a n l a g e des südchinesischen Gebirgsbaus für weite Theile der indischen Inselwelt, ja des ganzen pazifischen Gebiets, vorbildlich und maassgebend ist.

Im Gegensatze zu Europa zeigt die geologische Entwickelung der circumpazifischen Gebiete eine unverkennbare Einfachheit und Grosszügigkeit. Das gilt für die Entwickelung des Gebirgsbaus wie für die Geschichte der Meere und Continente. Nur im eigentlichen China greifen die Ausläufer der centralasiatischen Stauungs- oder Faltungsgebirge in das circumpacifische Zerrungsgebiet ein, in welchem alle Gebirge durch Zerrungen nach den randlichen Tiefen des Grossen Oceans einseitig emporgerissen sind und die Convexität ihrer Bögen dem Ocean zuwenden. Die Häufung dieser mittel- und jungtertiären Brüche, die auch in China nachweisbar sind, lässt die Inselgebiete des grossen südöstlichen Archipels entstehen. Andererseits leitet die flachlagernde, von jüngeren Falten umgebende Ordostafel zu den übereinstimmend gebauten Theilen von Nord- und Nordostasien über. Im eigentlichen China greifen all diese im Norden, Süden und Westen

1) Nach SCRIVENOR ist die Intrusion der mächtigen, von Zinnlagern begleiteten Granite in den Gebirgen der malaiischen Halbinsel erst nach dem mittleren Jura erfolgt.

v. Richthofen-Frech, China. V.   17