国立情報学研究所 - ディジタル・シルクロード・プロジェクト
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Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1 | |
中央アジア秘宝発掘記 : vol.1 |
4 A. v. Le Coq, Turfanexpeditionen
Alle Formen sind indisch oder iranisch auf spätantiker Grundlage.
Man muß daher annehmen, daß etwa bis zum 5. Jhdt. n. Ch. in China keine Kunstübungen bestanden, die den zu den Werken der Antike aufblickenden Völkern Ostturkistans hätten Eindruck machen können.
„Ostturkistan" ist für jene Zeit eine unpassende Bezeichnung. Das ganze Land war besiedelt von indogermanischen Völkerschaften, und zwar saßen im Westen und Süden bis Chotän iranische Saken, etwa von Kaschghar südwärts.
Den Südrand bis zum Lob-nor hielten Inder, welche aus Nordwest-Indien über die Berge vorgedrungen waren und durch Mischung mit den Tibetern dort vielleicht jene Ähnlichkeit in den Gesichtszügen mit Ostasiaten erworben hatten, die von den chinesischen Geschichtsschreibern ihnen zugeschrieben wird. Am ganzen Nordrand saßen, bis Kutscha und wahrscheinlich noch viel weiter nach Osten (etwa bis Komul), iranische Soghdier, deren Hauptstädte Samarkand und Buchara in der alten Landschaft Soghdiana altberühmte Orte waren.
Von Kutscha an aber bis nach Turfan war die herrschende Klasse ein merkwürdiges Volk : die Tocharer, ein Volk indogermanischer Sprache; auffallenderweise aber gehört ihre Sprache der europäischen Gruppe der indogermanischen Sprachen an.
Hundert heißt kand gleich lat. centum.
Wie dieses Volk nach Mittelasien gelangt ist, wissen wir nicht. Jedoch finden sich im Norden des Himmelsgebirges, wo überall Gras und Wasser den Aufenthalt von Wanderstämmen ermöglicht, viele Grabhügel, welche mit rohen Steinfiguren gekrönt sind. Öffnet man diese Hügel, so findet man darin Gegenstände einer Bronzekultur, die den skythischen Altertümern der Krim und Südruß-lands entsprechen. Auch tragen die Steinfiguren denselben Charakter, der bei den ähnlichen südrussischen Figuren herrscht.
Augenscheinlich deuten diese Grabhügel den Weg an, auf dem in vorchristlicher Zeit ein europäisches Volk (u. E. die gleich zu erwähnenden Yüe-tschi), nach China vorgedrungen ist.
Nach den chinesischen Annalen wurde Westchina etwa im 3. Jahrhundert v. Chr. von einem Volk erobert, das den Namen Yüe-tschi führt. Es waren reitende Bogenschützen; sie drangen bis zum Knie des Hoang-ho-Stromes vor. Aber um 170 v. Chr. wurden sie von den Hunnen in einer blutigen Schlacht geschlagen und nach Westen abgedrängt. Sie zogen zum Ili-Tale, wo damals Saken ihr Wanderleben führten. Sie schlugen die Saken und drängten sie
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