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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0035 Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1
中央アジア秘宝発掘記 : vol.1
Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1 / 35 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000198
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Einleitung   19

fürsten im Interesse der Manichäer so zu bedrohen, wie das vorhergehende Zitat es beschreibt.

Der Bekehrung dieses herrschenden Fürsten, in einem wie Ägypten regenlosen Lande, verdanken wir die Erhaltung der zahlreichen manichäischen Texte, die unsere Expeditionen dort gefunden haben.

Das Land und die Leute in unserer Zeit

Das Land liegt zwischen 36-430 nördl. Breite und 73-920 östl. Länge v. Gr.; die Nachbarländer sind im Norden und Nordwesten Sibirien, im Nordosten die Dzungarei, im Westen Rußland (Ferghana) und Afghanistan, im Süden Kaschmir mit Ladakh und Tibet; nach Osten stößt es an das chinesische Reich.

Ostturkistan stellt sich dar als eine ungeheure Mulde, deren Mitte von wandelnden Dünen erfüllt ist, eine furchtbare und an vielen Stellen wegen des Wassermangels unpassierbare Wüste.

Es ist ringsum umgeben von ungeheuren Bergsystemen, nämlich im Norden vom T'ien-schan, im Westen vom Pamir, im Südwesten von den Ketten des Karakorum und im Süden vom Kwenlün. Der niederste Paß, der vom Westen her in das Land hineinführt, der Terekpaß, hat Montblanc-Höhe.

Nur im östlichen Teil ist ein verhältnismäßig bequemer Zugang durch das Yulduztal nach Karaschahr vorhanden; ein in alten wie in neueren Zeiten von Wanderstämmen viel begangener Weg. Dem Osten fehlen zwar Berge, aber dort bieten die schauerlichen, wasserlosen Wüsteneien der Gobi dem Reisenden ebenso große Hindernisse, wie die hohen Pässe der Gebirge. Ein besonderes Schrecknis der Wüste sind die furchtbaren, von den Einwohnern „burán" genannten Sandstürme. Schon die alten chinesischen Schriften berichten davon. Ganz plötzlich verfinstert sich der Himmel, die Sonne glüht dunkelrot durch den sich schnell verdichtenden Staubnebel, ein dumpfes Heulen, dann ein schneidender Pfiff ertönt, und im nächsten Augenblick bricht der Sturm mit grauenhafter Heftigkeit auf die Karawane los. Ungeheure Sandmassen, vermischt mit Kieseln, werden mit Gewalt in die Höhe gerissen, umhergewirbelt und auf Menschen und Tiere geschleudert. Die Dunkelheit nimmt zu, in das Brausen und Heulen des Sturms mischen sich seltsame klirrende Laute, hervorgerufen durch das gewaltsame Zusammenprallen großer emporgewirbelter Kieselsteine. Alles ist wie dämonisch durchtobt, und die Chinesen erzählen von dem Schrei des Geisteradlers, der die Menschen verwirrt,

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