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0135 Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1
中央アジア秘宝発掘記 : vol.1
Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1 / 135 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000198
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Reise nach Komul, Aufenthalt dort, Aufbruch nach Kaschghar

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Stil und Färbung Beziehungen zu der alten Kunst des Landes zu besitzen scheinen. In der Vorhalle fanden sich zwei große, granitene Inschriftensteine in chinesischem Stil, von denen der eine in persischer, der andere in türkischer Sprache die Bauurkunde und Segenswünsche für die Familie der Könige enthielt. Ich ließ diese Inschriften sofort von einem Mullah abschreiben und entrichtete den üblichen Zoll, den jeder Reisende, je nach Vermögen, an der Grabmoschee bezahlen muß; in meinem Falle waren es zehn chinesische Taler.

Neben der Moschee stehen die aus Holz in einem seltsamen halbchinesischen Mischstil errichteten Gräber der Königsfamilie. Diese Bauten heißen im Volksmunde das „Altunluk" (Goldort) von Komul. Eine Schule für Geistliche ist mit dem Altunluk verbunden; ein Teil des eingehenden Geldes dient zur Erhaltung der Gebäude, aus dem anderen werden die Kosten der Schule bestritten.

Am nächsten Morgen besuchten wir die „Orda", den Palast des Königs. Gleich der Orda des Königs von Luktschun, war dieses Gebäude ein ungeheures Quadrat aus Luftziegeln, mit großen und zum Teil außerordentlich schön ausgestatteten Räumen. Wir sahen überall prächtige, mit echten Farben gefärbte chinesische und chotäner Teppiche, schöne Seidenstickereien, sowohl im chinesischen Stil wie in der Art von Buchara; köstliche Jadeschnitzereien aus Chotän neben chinesischem Porzellan, französischen Stutzuhren und, o Schrecken I schauerlich häßliche russische Petroleumlampen der billigsten und geschmacklosesten Art. Auch eine Kuckucksuhr schmückte eine der Wände im Empfangsraum und erfreute uns durch den heimatlichen Klang.

Der König, Scháh Maksûd, ein äußerst liebenswürdiger, vornehmer und gewandter Mann, empfing uns mit der größten Freundlichkeit. Nebenbei bemerkt war er, wie auch sein Schwiegersohn, der Wang von Luktschun, nicht nur des Chinesischen, sondern auch des Mandschurischen mächtig. Man bewirtete uns dreimal am Tage, und ich staunte, bei dem muhammedanischen Fürsten eine Unmenge verschiedener russischer Liköre und ausgezeichneten französischen Champagner vorzufinden. Er trank uns fortwährend zu und schien gegen die Folgen des Alkoholgenusses vollkommen gefestigt zu sein. Als ich aber bat, ihn und den Thronfolger photographieren zu dürfen, schlug er dies rundweg ab mit den Worten „sürät tartkan yok" : Photographieren gibt's nicht!

Das Essen war ebenfalls eine Mischung von chinesischen und türkischen Gerichten. Wir aßen chinesische Makkaroni und mantu, eine Art mit Zwiebeln und Knoblauch gehackter Fleischpastete.