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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0204 Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1
中央アジア秘宝発掘記 : vol.1
Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1 / 204 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000198
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142   A. v. Le Coq, Turfanexpeditionen

Bärenjagden, an deren absoluten Richtigkeit ich keinen Augenblick zweifelte, für Aufschneidereien hielt.

Endlich waren alle Vorbereitungen beendet, und wir begannen unsere Indienfahrt anzutreten.

Es war ein nicht ganz unbedenkliches Unternehmen, denn wenn der einzuschlagende Weg auch die gewöhnliche Handelsroute ist, bietet er doch oft, bei ungünstigem Wetter, viele Hindernisse und Gefahren.

So z. B. war ein afghanischer Kaufmann mit mehreren hundert Ponys von Leh über diese Route aufgebrochen; er kam in Chotän mit nur 35 Ponys an ! Die übrigen waren im Schneesturm umgekommen.

Wenn eine Karawane von solchem Unglück befallen wird, werden die Lasten der gefallenen Tiere an einem möglichst geschützten Ort in der Nähe der Unglücksstelle zusammen in Reihe und Glied aufgestellt.

Sie werden dann später abgeholt, und der Ehrenkodex der Karawanenleute verbietet strengstens, sich an diesen Niederlagen fremden Gutes zu vergreifen.

Wir sind öfters an solchen Gütern vorbeigekommen.

Unser Gepäck wurde auf Ponys verladen, die uns von dem afghanischen Karawanenführer für 45 Rubel das Stück zur Verfügung gestellt worden waren.

Wir ritten an einem herrlichen Herbsttage von Ya,rkänd ab. Aber gleich vor dem Tor der Stadt entstand eine Stampede unter den Pferden, die immer zu viert von einem Pferdeknecht geführt wurden. Sie kamen frisch aus guter Fütterung und waren übermütig. Das Zusammenstoßen der großen Gepäckkisten beim Marsch verursachte plötzlich panischen Schrecken. Im Augenblick waren unsere Ponys über die ganze Ebene zerstreut, die Kisten abgeworfen und unsere Pferdetreiber in wilder Jagd hinter den Ausreißern her, die erst nach mehrstündigem Verzug glücklich wieder eingefangen und neu beladen werden konnten. Auf den nächsten Märschen wiederholte sich dieses Unglück mehrmals, sehr zum Schaden der Kisten. Ich war schließlich genötigt, in einem Dorf eine Anzahl Bauernburschen anzuwerben, so daß jedes Pferd von einem Mann geführt werden konnte. Dieser Plan war vortrefflich und wurde bis zum Eintritt in das Hochgebirge befolgt, wo die überzähligen Pferdetreiber mit guter Belohnung zufrieden entlassen wurden. Der Übermut der Pferde wurde bald durch die schwierigen Pfade gedämpft.