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0178 Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1
中央アジア秘宝発掘記 : vol.1
Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1 / 178 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000198
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122   A. v. Le Coq, Turfanexpeditionen

Menschen. Da die Höhle bereits halbvoll war, muß dieser Schädel der Überrest eines Menschen sein, der sich in späterer Zeit in die Höhle geflüchtet hatte und dort umgekommen war. Die übrigen Körperteile mögen dann von Wölfen verschleppt worden sein.

Als wir die Schuttmassen entfernt hatten, zeigten sich die Malereien der Höhle in ganz überraschender Schönheit. Die Hauptfarbe war ein prächtiges Schokoladenbraun mit metallischen Reflexen. Die Kuppel erhebt sich über einem flachen Dach und war mit gemalten Pfauenfedern ausgelegt. Diese Pfauenfeder-D arstellungen bildeten eine Anzahl nach oben sich verjüngender Streifen. Im oberen Teil eines jeden Streifens erschien ein herabschwebender Engel, der dem Beschauer eine Juwelenkette darbot. Die Augen der Pfauenfedern strahlten in Blaugrün, Gold und Karminrot.

Ich wollte alle diese Streifen herausschneiden lassen, um die ganze Kuppel in Berlin wieder aufzubauen. Grünwedel wehrte sich aber so energisch gegen den Vorschlag, daß ich seine Ausführung nur auf Kosten des guten Einvernehmens hätte durchsetzen können. Es sind daher leider nur zwei dieser Streifen nach Berlin gekommen.

Feuchtigkeit war in die Farben eingedrungen und verlieh ihnen diesen metallischen Glanz, der leider nach wenigen Tagen, als die trockene Luft eingedrungen war, verschwand. Unterhalb des flachen Daches erscheint auf allen vier Wänden ein Balkon, der in einer gewissen Perspektive gemalt ist. Auf dem Balkon erheben sich himmlische Musikanten. In der Mitte eines jeden Balkons steht ein Buddha mit Nimbus und Mandorla. Unterhalb der Balkone ziehen sich breite Ornamentbänder mit hellenistischen Ornamenten hin. Darunter folgen dann, durch Ornamentstreifen in quadratische Bilder geteilt, Darstellungen aus dem Leben des Buddha.

Besonders schön ist die Tafel mit der Versuchung des Buddha durch die Töchter des Mara. (Taf. 41.)

Ganz durch Askese entfleischt, sitzt der eben die Erkenntnis erlangende Bodhisattva auf dem Thron. Die Töchter des Mara, gesandt, um in letzter Stunde die Erlangung der Erkenntnis zu verhindern, erscheinen zur Rechten des Buddha.

Keck und herausfordernd tritt die jüngste von ihnen auf den Asketen zu.

Sie vermögen nicht, ihn von seinem Willen abzuziehen. Er betrachtet sie mit Mißbilligung, und sofort sind die drei schönen Mädchen in uralte, weißhaarige, vertrocknete Matronen verwandelt — sie stehen auf dem Bilde zur Linken des Buddha.

Die Häßlichkeit der alten Gesichter muß schon frühe Besucher des Tempels empört haben. Wir fanden von den Gesichtern nur