国立情報学研究所 - ディジタル・シルクロード・プロジェクト
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Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1 | |
中央アジア秘宝発掘記 : vol.1 |
62 A. v. Le Coq, Turfanexpeditionen
daß ihr geht und nun haben wir noch einen Wunsch. Wenn nämlich wieder so vornehme Leute vom Hof des großen Kaisers Gillehallim — (so sprachen sie den Namen Wilhelm aus !) — zu uns kommen, dann möchten wir sie so begrüßen, wie es die Vorschrift am Hofe des großen Landes Bä-lin erfordert."
Ich stöhnte etwas, antwortete aber in schön gesetzten Worten, dankte ihnen für die Aufmerksamkeit und sagte, ich hätte noch zu tun, denn wir wollten ja fort. Was den Gruß anginge, so würde mein „Held" (bátur) ihnen beibringen, wie der König und die Vornehmen einander grüßen.
Ich komplimentierte sie hinaus und rief Bartus zu: „Herr Bar-tus, die Leutchen wollen wissen, wie man in Berlin sich auf vornehme Art begrüßt." Bartus rief: „Dat wer ick sie schon lernen". Ich ging wieder an meine Arbeit und als sie fertig war, hörte ich draußen noch allerhand Kommandorufe und siehe ! Bartus hatte die fünfzehn alten Herren aufmarschiert, drei breit und fünf tief, sie machten ihre Diener, erst nach rechts und sagten ganz deutlich: „Guten Morgen, olle Schafsneese", dann wandten sie sich. nach der linken Seite, machten ihre Diener und sagten: „Guten Morgen, olle Schnapsneese".
Es war so komisch, daß ich mit Mühe das Lachen verbiß. Hochbeglückt empfahlen sich die Leute und als Grünwedel sechs Jahre später eintraf, kamen sie heraus, machten ihre Verbeugungen höchst feierlich und begrüßten ihn nach der Hofsitte von Ba-lin.
Wir untersuchten noch zahlreiche Ruinen in der alten Stadt, unter anderem die mächtige Stufenpyramide (Y des Planes) südwestlich vom Osttore. (Taf. 4.)
Sie hat mehr als 20 m Front; in den zahlreichen Nischen waren früher große vergoldete und bemalte Buddhafiguren angebracht.
Die Verwendung von Gold, in dickem Goldblatt, war oft verschwenderisch : Man hat Wände von vielen Quadratmetern Größe damit belegt. Die Zerstörer haben das kostbare Metall mit ihren Säbeln abgekratzt, doch waren manche Stellen ihnen entgangen. Ein ganz ähnliches Monument, nur mit weniger scharf ausgeprägten Stufen, findet sich im Nachbarflecken Astäna und ist vermutlich die Ursache, weshalb dieser Ort den Namen führt: das persische Wort ástäna bedeutet nämlich u. a. einen „Ort der Ruhe, des Schlafes", auch ein Heiligengrab.
Ein anderer, ähnlicher Bau, aber ohne Gliederung in Stufen, steht unfern der kleinen Ortschaft Syrkyp, n. o. n. von Luktschun. In den Nischen dieses Denkmals sind noch Reste von bemalten Buddhafiguren erhalten. (Taf. 15.)
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