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0216 Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1
中央アジア秘宝発掘記 : vol.1
Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1 / 216 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000198
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152   A. v. Le Coq, Turfanexpeditionen

Es ist ein kleines Plateau, von sieben Gletschern umgeben. Ein wilder Strom rast mit lautem Getöse auf der einen Seite durch das Tälchen. Aus jedem der Gletschertäler weht ein anderer Wind, jeder kälter als der andere. Es wurde die kälteste Nacht, die ich auf dieser Reise bisher zugebracht hatte. Zum Glück hatten meine Tibeter bereits große Mengen von duftendem Wacholderholz hierher geschleppt, so daß wir in einem Kranz von Feuern einen Teil wenigstens der Nacht, Tee trinkend, in ziemlichem Komfort, verbringen konnten.

Dann aber ging das Feuer aus, und der Rest der Nacht wurde in grauenhafter Kälte durchwacht. Wir trugen alle Bärte, da es nicht möglich war, sich zu waschen, geschweige denn, sich zu rasieren. Unser Atem fing sich in den Bärten und fror auf der Stelle zusammen. Ich tat daher meinen Pelzrock ab, knöpfte ihn über meinem Kopf zusammen und atmete durch den Ärmel, in den ich den Bergstock eines Kaschmirers gesteckt hatte. Ich mußte die Nacht sitzend zubringen, da in liegender Stellung die Herzbeklemmungen unerträglich wurden.

Die acht Wochen, die dieser Übergang währte, bin ich nicht aus meinen Kleidern gekommen und habe weder Hände noch Gesicht waschen können, da durch die Berührung mit Wasser die Haut sofort aufplatzt.

Am nächsten Morgen zogen wir weiter und erreichten eine schmale, enge Felsspalte, durch die sich der erwähnte Strom seine Bahn gebrochen und schmale Ufer gebildet hat. Hier fanden wir einige Brombeer- und Rosenbüsche. Der Ruf einiger Steinhühner erschallte und erfreute durch das Gefühl, man sei dem Leben wieder nähergekommen.

An diesem idyllischen Plätzchen, in das gerade noch einige Strahlen der untergehenden Sonne fielen, brachten wir eine ruhevolle Nacht zu. Am nächsten Tage wurde der letzte Paß, der Karaul-Daban, überstiegen.

Es ist ein steiler, sandiger, aber eisloser und deshalb bequemer Paß. So kamen wir zurück nach der ersten tibetischen Siedlung, dem Dorfe Panamik, von dem ich ausgegangen war und wo meine Diener mit der Karawane uns erwarteten.

Ein Bote von der Mission in Leh war mit Medizin eingetroffen, aber nur etwas Opium war für Sherer zu gebrauchen. Dr. Shawe konnte sein Spital nicht verlassen.

In Panamik rasteten wir einige Tage, um uns von den groBen Anstrengungen dieser letzten Tage zu erholen; besonders die Ein-