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0113 Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1
中央アジア秘宝発掘記 : vol.1
Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1 / 113 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000198
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Die Tempel-Siedelungen von Sängim, Aghyz, Bäzäklik usw.   75

Leute bringen wir in Verbindung mit der in diesen Gegenden in vielen Handschriften gefundenen europäisch-indogermanischen (Taf. 19) Sprache, deren Namen wir später als „tocharisch" bestimmen konnten. (Hundert heißt in ihr kant = centum.) Diese rothaarigen Leute tragen an ihren Gürteln Schnüre, mit welchen ihre langen, aus weichem Leder verfertigten Schaftstiefel am Herabsinken verhindert werden. Eine merkwürdige ethnographische Eigentümlichkeit, die sich nur noch, soviel ich weiß, bei den Steinfiguren findet, welche die skythischen Grabhügel Südrußlands und der Krim krönen und welche in genau derselben Ausführung auf zahlreichen Grabhügeln, das ganze Himmelsgebirge entlang bis tief in die Mongolei zu finden sind.

Diese Grabhügel enthalten eine Bronzekultur, die mit jener der „Kurgane" oder Hügelgräber Südrußlands identisch ist. Ich vermute, daß diese Grabhügel in Südsibirien und der Mongolei den Weg bezeichnen, den diese Indoeuropäer in vorchristlicher Zeit eingeschlagen haben, um nach China zu gelangen.

Ein anderer Typ tritt nur einmal auf, er ist ausgesprochen semitisch und dürfte einen der Syrer darstellen, die in ziemlicher Anzahl als nestorianische Christen nördlich der chinesischen Stadt Turfan in den Vorbergen ihr Kloster erbaut hatten. Der dargestellte Mann muß demnach ein Konvertit zum Buddhatum gewesen sein. (Taf. 19.)

Die Cella des freigelegten Tempels maß etwa 2 m im Quadrat. Hier jedoch hatte der Sturm den Sand so häufig an den Wänden herumgewirbelt, daß nur etwa 11/2 m vom Boden, wo die Gewalt des Sturmes nicht mehr hingreifen konnte, eine feste Sandschicht erhalten war, die die Bilder geschützt hatte.

Es waren merkwürdige Darstellungen. Der Tür gegenüber befand sich das Bild eines Teiches, aus dem, von Drachen behütet, sich ein merkwürdiger, stilisierter Baum erhebt, der den Thron eines Avalokitesvara (Kwannon) getragen hat.

Der Thron selbst war zerstört; rechts und links von dem Teich sind zwei furchtbare Dämonen erhalten, die, sechshändig, zwei kleine, zu ihren Füßen knieende Teufelchen mit Schweins- und Elefantenköpfen, bedrohen. Links neben dem Teich sieht man die Gestalt eines mit Krücke versehenen Brahmanen, der zornig mit dem Fuß stampft und von seinem, ebenfalls in Tigerfell gekleideten Schüler, stirnrunzelnd gestützt wird.

Man hat den Eindruck, als hätte dieser Brahmane einen Streit mit der Gottheit gehabt, in dem er den Kürzeren gezogen hat.