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0037 Aus Siberien : vol.1
シベリアより : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / 37 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000224
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das Tobolskische und dass die Urbevölkerung sich hier leichter mit den Ansiedlern assimiliren konnte.

Südlich von dem Tomskischen Gebiete, am Quellgebiete des Ob, befindet sich das weite und in so vielen Beziehungen inter= essante Altaische Gebiet, welches die Kreise Barnaul, Kusnetzk und Biisk umfasst, die alle zum Tomskischen Gouvernement gehören. Dieses Gebiet unterscheidet sich von allen übrigen durch seine bergige, zum Theil sogar Alpen-Natur und nimmt den bedeutenden Flächenraum von 7300 Quadratmeilen ein. Die klimatischen Verhältnisse dieses Gebietes sind in einiger Beziehung sogar günstiger als die des Tobol-Ischim-Gebietes. Der Winter im Altai-Gebiete ist mit Ausnahme der gegen Norden geschützten Thaler, die sich an den Südabhängen des Altai befinden, etwas strenger als der des Tobol-Ischim-Gebietes ; dafür ist aber der Sommer vom Frühjahre an günstiger, besonders in der südlichen Hälfte des Gebietes, wo die mittlere Temperatur des April die von Danzig (6 0) ist, die des Mai wie in Dresden, die des Juni wie in Pest, die des Juli wie in Trapezunt und in Constantinopel, die des August und September wieder wie in Pest. Im October treten Stockholmer Fröste ein, im November aber lappländische Kälte.

Aus diesen günstigen klimatischen Verhältnissen und der reichen Bewässerung durch die aus den Schneegebirgen entspringenden zahlreichen Bergflüsse lässt sich auch die üppige Flora und Fauna des Altai - Gebietes erklären, wie auch die ausserordentliche Fruchtbarkeit seiner Thaler, die sich so vortrefflich zum Ackerbau eignen. Zugleich aber auch bieten die üppigen Alpenwiesen prächtige Weiden für. die Viehzucht; diese und der unglaubliche Iineralreichthum dieses Gebietes, der aus reichen Goldschürfen, Silber - Bleierzen, Kupfererzen und Eisenerzen, wie aus den kolossalen Steinkohlenlagern besteht, ermöglichen hier nicht nur die Entwickelung des Bergwerkwesens, sondern auch noch die vieler anderer Industriezweige.

Selbstverständlich giebt es im Altai-Gebiete viele Strecken Landes, die vollkommen unbrauchbar sind: im Süden sind dies Fels- und Steinpartien, im Norden mit undurchdringlichem Walde bedeckte Berge, im Westen mit Sand bedeckte Steppen; aber schon jetzt sind im Altai-Gebiete über eine Million Desjätinen Aussaat, welche mit den nöthigen Brachfeldern ein bebautes Terrain von 14 Procent des ganzen Flächeninhaltes ausmachen1