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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0311 Aus Siberien : vol.1
シベリアより : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / 311 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000224
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Milchmenge plötzlich und versiegt bald ganz, sobald das Aufsuchen des unter dem Schnee verborgenen Grases schwieriger geworden ist. Die Lebensweise des altajischen Rindes bietet nichts Besonderes, es lebt nicht in gesonderten Heerden, sondern alle Thiere befinden sich gemeinschaftlich auf der Weide.

Das altajische Schaf. Ich habe schon vorher erwähnt, dass von den Altajern weniger Schafe gezüchtet werden, als Pferde und Rindvieh; ausserdem ist noch zu bemerken, dass im nördlichen Theile weniger Schafe gehalten werden als im südlichen. Der Grund davon ist, dass im nördlichen Altai die Bewaldung viel stärker ist und daher hier der Schnee viel höher liegt, so dass die Schafe im Winter keine Nahrung für sich finden. Ausserdem wächst im nördlichen Altai viel gröberes, höheres und saftigeres Gras, während die Schafe feines, trockenes Gras lieben.

Das altajische Schaf ist 15 Werschok hoch und 16 Werschok lang, zeigt eine starke Krümmung des Stirn- und Nasenbeines, die ' aber weniger stark ist als bei den kirgisischen Schafen. Die weiblichen Schafe (koi) haben kleine, nach hinten und unten gebogene Hörner, welche nach dem sechsten Jahre locker werden und zuletzt abfallen. Die Hörner der männlichen Schafe (kotschkor) sind viel grösser und werden nicht locker. Die Ohren sind weit von einander angesetzt, breit, und hängen lappig herab. Der Rücken ist gerade, die Brust weit und tief, der Leib hängend. Das Vordertheil ist viel höher als das Hintertheil. Die Beine sind sehnig. Das Altai-Schaf hat einen Fettschwanz (kuiruk), welcher über den Schwanzwirbeln liegt, die aber noch aus ihm hervorragen und nach einer halben Windung enden. Der Fettschwanz soll im Herbste 5 bis 10 Pfund wiegen. Die längere Wollbekleidung fängt gleich hinter dem Kopfe an und endet etwas oberhalb der Knie- und Sprunggelenke. Die Wolle ist fast durchgängig weiss; schwarze Schafe sind eine Seltenheit. Die Wolle ist etwa 2 Zoll lang und grob, bei den Lämmern ist sie weich, feiner und länger. Man scheert die Schafe zwei Mal im Jahre. Bei einem geringen Theile der Schafe lässt man die Wolle ausfallen und fertigt aus dieser ausgefallenen Wolle Filzdecken und Stricke. Die gute, geschorene Wolle wird in Knäuel zusammengewunden und verkauft. Die Fettansammlung der Schafe beginnt im Frühjahr und nimmt bis zum Herbste zu; nach Eintritt des Schneefalles nimmt das Fett wieder ab,