国立情報学研究所 - ディジタル・シルクロード・プロジェクト
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Aus Siberien : vol.1 | |
シベリアより : vol.1 |
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Bitten um des Kessels Henkel!
Hat der Krieg geherrscht seit Langem, Hat zerrüttet neun Geschlechter,
Frieden schliessen will ich jetzt,
Will Verwandtschaft jetzt begründen, lieb uns jetzo deine Antwort!
Während er diese Worte spricht, hält der erste Brautwerber die Pfeife dem Vater hin, während der andere den Schwamm bereit hält, um sogleich die Pfeife anzuzünden, sobald jener die Hand nach der dargebotenen Pfeife ausstreckt, was als ein Zeichen gilt, dass er die Werbung günstig aufnimmt. Gewöhnlich ergreift der Vater sogleich die Pfeife, da man meist schon vor der officiellen Werbung im Geheimen hat anfragen lassen. Ist das nicht geschehen, so bittet er die Brautwerber etwas zu verziehen, er habe sich mit der Mutter der Braut und den Verwandten noch zu berathen. Dann treten diese Familienglieder in eine benachbarte Jurte und halten Rath. Der Vater kehrt nun zur Jurte zurück und ergreift die Pfeife, die in demselben Augenblicke vom zweiten Freiwerber angezündet wird, sobald der Brautvater sie zum Munde führt. ' Jetzt beginnt die Besprechung über den Kalym (das Geld oder das Vieh, welches der Bräutigam dem Vater der Braut zu zahlen hat) und die Mitgift (endji-kondjy). Wenn die Geldangelegenheiten geordnet sind, so setzen sich alle im Kreise um das Feuer und nun beginnt ein lustiges Zechgelage. Der Brautvater reicht die ersten beiden Schalen mit Branntwein den Brautwerbern. Hierauf verlassen die Brautwerber die Jurte des Brautvaters und reiten zum Bräutigam zurück, dem sie unter fast gleicher Ceremonie die Bedingungen des Brautvaters mittheilen. Hier wird nach Annahme der Bedingungen ebenfalls tapfer gezecht. Es wird nicht nur die Höhe des Kalyms, sondern auch der Zahlungstermin festgesetzt.
Von dieser Zeit an werden die jungen Leute als Verlobte angesehen. Der Bräutigam (Koltu) darf die Braut (Syrgali) be-
' suchen, hat aber nur das Recht, sich bis zum Abend in der Jurte aufzuhalten. Sobald die Zahlung an den Brautvater erfolgt ist, wird Hochzeit gemacht. Der Vater des Bräutigams baut seinem Sohnе eine neue Jurte und übergiebt ihm einen Theil seines Vermögens (ändji).
Am Hochzeitstage begiebt sich dann der Bräutigam in Be-
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