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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0129 Aus Siberien : vol.1
シベリアより : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / 129 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000224
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Orte angelegt. Es verdankt seine Lage der Rücksicht auf die Poststrasse. Da sich hier in der Gegend keine Dörfer befinden, so sind die Einwohner angewiesen, selbt Ackerbau zu treiben, dabei sind die nächsten Aecker 15, die fernsten 60 Werst von der Stadt entfernt. In Folge dessen sind nur sehr wenige Aecker bebaut und der Preis des Brotes ist sehr hoch; Weizenmehl kostet 2 Rubel das Pud, Roggenmehl 1 Rubel 40-50 Kopeken; Gerste, Grütze 1 Rubel das Pud. Hafer ist gar nicht zu erschwingen. Im Winter sollen die Preise noch viel höher steigen, da dann die Kirgisen zur Zeit des Milchmangels viel Mehl aufkaufen. Fleisch ist hier viel billiger: Rindfleisch kostet das Pfund 6 Kopeken, Schaffleisch 5 Kopeken. Colonialwaaren sind sehr theuer, z. B. der Zucker 20'Rubel das Pud. Das Klima von Sergiopol ist sehr unbequem. Das ganze Jahr hindurch herrscht hier heftiger Wind, besonders im Frühling und Herbst, im Sommer grosse Hitze, im Winter ununterbrochene Schneestürme, so dass die Einwohner oft 4-5 Tage die Häuser nicht verlassen können. Im Sommer sollen hier die meisten Kinder sterben. Die Einwohner der Tatarenstadt beschäftigen sich nur mit Handel; unter der russischen Bevölkerung ist nur ein Kaufmann. Sergiopol ist der Sitz der Kreisverwaltung des Sergiopoler Kreises, der zum Semipalatinskischen Gouvernement gehört. (Jetzt gehört er zum Sessiretschkinskaja Oblastj, das in Wernoje seinen Hauptsitz der Verwaltung hat.) Die Garnison besteht aus zwei Compagnieen Infanterie, einer Artillerieabtheilung mit 8 Kanonen und Kosaken, die zum Theil in Sergiopol, zum Theil in Urdshar stationirt sind.

(Den 31. Mai.) Gegen Mittag reisten wir von Sergiopol ab und begaben uns zu den Kirgisen, die östlich von der Stadt nomadisiren. Zuerst folgten wir etwa. 30 Werst der Poststrasse nach Urdshar (Tschugutschak). Auf zahlreiche Kirgisen -Aule stiessen wir erst beim Flüsschen Kargu.

(Den 1. Juni.) Heute verliessen wir das Gebiet des Ajagus und betraten das des Steppenflusses Ai. Der Charakter der Landschaft ändert sich nirgends: dieselben kahlen, mit spärlichem Grase bewachsenen Bergwellen, auf deren Gipfeln und Kämmen häufig der Stein hervortritt. Das Wetter war kalt und regnerisch. Die ganze Gegend stark mit Kirgisen -Aulen bevölkert.