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0214 Aus Siberien : vol.1
シベリアより : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / 214 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000224
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spannten sie gleichsam über ganz Sibirien ein zuerst sehr schwaches, durch neue Zuzügler und Colonisationen sich immer mehr und mehr verstärkendes Netz, das in sich zuletzt so weit erstarkte, dass es 'einen grossen Theil der Eingeborenen aufsog und die übrigen mehr und mehr aus den reichen, fruchtbaren Theilen des . Landes verdrängte. Die Hauptlebensader dieser russischen Colonisation bildet die grosse Befestigungsstrasse oder Poststrasse, die über Tjumen, Omsk, Tomsk, Krasnojarsk, Kansk, WerchneUdinsk , Irkutzk bis Jakutzk geht und einzelne an den Flussgebieten des Ob , Jenissei und der Lena sich entlang ziehende Colonieenreihen verbindet. An einzelnen Punkten verbreitet sich die russische Bevölkerung über weite Landstriche und zwar überall da, wo sie ein mehr ergiebigeres Feld für ihre Thätigkeit fand, das heisst wo entweder der Ackerbau besonders lohnend war, oder wo andere Erwerbszweige, wie der Bergbau, die Colo-nisten veranlasste, sich nicht nach dem Laufe der Flüsse bei Anlegung ihrer Colonieen zu richten. Letzteres sehen wir besonders im Altai, in dessen nördlichen und westlichen Theilen sich eine recht ausgedehnte russische Bevölkerung befindet. Zuerst hatten sich natürlich die russischen Colonieen am Irtisch aufwärts gezogen, bis 1791 an der мёndung der Buchtarma die

Festung Ust-Buchtarminsk angelegt wurde. Als darauf die acht Dörfer der geflüchteten Russen, der sogenannten Kamenschtschiks,

sich dem Mutterlande wieder unterworfen hatten, war der eigentliche Alpenstock des Altai von drei Seiten umringt und seine türkischen Bewohner im Flussgebiete der Katunja, die sogenannten Altaischen Bergkalmücken, unterwarfen sich ohne alle Kämpfe.

In Folge der Vernichtung der Kalmücken in der Dsungarei drängte ein anderer Türkstamm bis zu den russischen Besitzungen Westsibiriens vor, dies sind die Horden der sogenannten Kirgis-Kaisaken, die sich aber selbst überall kurz Kasak nennen. Diese Kasak, die den Namen Kirgisen nur durch Versehen der Kosaken erhalten haben, sind jetzt der weitverbreitetste Türkstamm, denn sie erstrecken sich über das ungeheuere Ländergebiet vom Flusse Ural und der Wolga bis östlich zu den Quellen des Irtisch und von den Chanaten Mittelasiens bis zu den russischen Besitzungen im Gebiete des Irtisch und seinen Nebenflüssen Ischim und Tobo1.