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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0102 Aus Siberien : vol.1
シベリアより : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / 102 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000224
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Die alte Goldwäsche Spasski, in der jetzt noch die Hauptanzahl der Arbeiter wohnt, liegt in dem hier recht breiten Thale der Kondoma. Sie besteht wohl aus hundert Häusern, die eine lange Strasse bilden, welche sich vom Hause des Verwalters aus bis zum Flusse hinzieht und wegen ihrer Sauberkeit und der schönen Lage des Ortes einen angenehmen Eindruck macht. Sie liegt in einem Thalkessel, welcher rings mit nicht hohen Bergen umgeben ist, die in abgerundeten Wellen sich gleichsam ineinander ketten. In Spasski selbst herrscht jetzt wenig Leben, da die Arbeiten des geringen Ertrages wegen eingestellt sind. In der Goldwäsche Alexandrowski, wo man schon seit längerer Zeit die Arbeit eingestellt hatte, hat man jetzt wieder neue Goldschürfe entdeckt und arbeitet schon den ganzen Frühling. Es ist für die Arbeiter der letzteren Goldwäsche sehr beschwerlich, dass sie in Spasski wohnen und den langen Weg von Spasski nach Alexandrowski (30 Werst) sehr oft zu Fuss zurücklegen müssen ; sie können aber dennoch nicht nach Alexandrowski übersiedeln, da dort sämmtliche Wohngebäude verfallen und unbewohnbar sind.

Die Totalsumme des im Gebiete der Spasskischen Goldwäsche vom Jahre 1842-1860 ausgewaschenen Goldes beträgt 69 Pud 15 Pfund 2 Solоtnik 2 Doli.

(Den 9. Juni.) Die Spasskische Goldwäsche verlassen und zwar in einer Telege. Jenseits von Spasski beginnt von Neuem der Schwarzwald und man sieht, wie sich die dunklen Berge im Süden höher aufthürmen. Der Weg war schlecht, weil der Verkehr mit der Goldwäsche Koaran nach Einstellung der Arbeiten in derselben vollkommen aufgehört hat. Wir erreichten Koaran im Laufe des Nachmittages. Von Koaran aus ist die Strasse nicht mehr zu Wagen zu passiren. Ich stieg jetzt zu Pferde. Der Weg führte hier durch den dichten Schwarzwald, wie ich ihn am Mrass beschrieben habe. Meine Fiihrer bezeichneten mir die sich im Südosten aufthiirmenden Bergmassen als das Abakanische Gebirge. Gegen Südwesten sieht man einen anderen Bergzug, der sich zum Teletzkischen Gebirge hinzieht. Der Weg war recht schlecht, wenn auch ziemlich breit angelegt. Der schon seit Wochen anhaltende Regen hatte den Boden aufgeweicht und die stark frequentirte Strasse in einen Morast verwandelt. Wir konnten hier nur Schritt reiten, da die Füsse