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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0289 Aus Siberien : vol.1
シベリアより : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / 289 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000224
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Dies ist im Ganzen Kleidung und Ausrüstung jedes Altajers und Dwojedaners. Die letzteren unterscheiden sich, wie gesagt, am meisten dadurch, dass sie chinesische Stoffe und Schmucksachen tragen. So sieht man an der Tschuja zumeist chinesische Messer, Tabaksbeutel, Pfeifen und Feuerstahltäschchen. (Die altajischen Feuerstähle und Schwammtaschen stimmen mit diesen fast überein, nur sind sie kleiner und unansehnlicher; bei allen ist an dem einen Stahlstreifen bildenden Feuerstahl eine lederne Tasche befestigt, in welcher der Schwamm aufbewahrt wird.) Die Pelze sind bei den Reichen mit chinesischem Seidenzeuge überzogen. Ohrringe und Fingerringe sind von chinesischer Arbeit. Wirklich kostbar gekleidet habe ich nur eine Dwojedanerin gesehen, es war die Mutter des Mangdai Saisan in der TschujaSteppe. Sie trug einen Fuchspelz, der mit rosafarbener, chinesischer Seide und mit grossen weissen und silbernen Blumen überzogen war. Ohrringe, Fingerringe und Gürtelbeschlag waren aus Silber gefertigt und von sehr feiner chinesischer Arbeit.

Wenn ich die Kleidung der Altajer eine im Ganzen gleichmässige genannt habe, so will ich damit keineswegs sagen, dass alle Altajer in der hier geschilderten Weise gekleidet wären, vielmehr trifft man nur sehr selten Leute, die vollständig in dieser Weise gekleidet sind. Die ganz Armen haben gewöhnlich nur Stiefel, Hose und Pelz, ja selbst die Mütze ersetzen sie durch einen um den Kopf gewickelten Lappen; aber alle haben Gürtel mit Messer und Schwammdose sowie Tabaksbeutel nebst Pfeife. Ist es ihnen im Sommer zu heiss, so lassen sie den Pelz über den Gürtel herunterhängen, so dass der ganze Oberkörper vollkommen nackt ist. So ritten die meisten unserer Führer. Das Fehlen der Mütze findet man seltener, dahingegen tragen erwachsene Mädchen stets Hemden und verheirathete Frauen stets einen Tschägidäk, wenn sich beide auch oft in einem sehr desolaten Zustande befinden und nicht im Geringsten die Blösse zu bedecken vermögen. Dass die Kinder bis zum zehnten Jahre meist nackt gehen, habe ich schon erwähnt, ich habe aber auch mehrmals Mädchen von 14 Jahren getroffen, die nur mit kurzen Hosen bekleidet waren.

Die erwähnte Gleichartigkeit der Kleidung bezieht sich nur auf die Gleichartigkeit des Schnittes und Stoffes. Im eigentlichen Altai ist Arm und Reich vollkommen in gleichwerthige Stoffe gekleidet, und sehr richtig sagt das altajische Sprichwort: