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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0395 Aus Siberien : vol.1
シベリアより : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / 395 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000224
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Sommer schiessen sie Elennthiere und Hirsche (ok kik), im Winter am Lebed nur Eichhörnchen und Feuermarder. Das Eichhorn kostet hierorts bis 12 Kopeken, gewöhnliche Zobel 13 Rubel, Feuermarder 80 Kopeken. Im Durchschnitt erlegt jeder Jäger im Winter etwa 100 Eichhörnchen und 7 —10 Feuermarder. Fischottern werden nur selten geschossen. Das Pelzwerk ist der einzige Exportartikel; es wird von Biisker und Kusnetzker Kaufleuten aufgekauft.

Am Bolgul traf ich noch mehrmals auf Jurtengruppen. Einige der Jurten waren sogar mit Fenstern versehen. An mehreren Stellen sahen wir Wildzäune und an einer Stelle 50 Bienenstöcke. Die Getreidefelder liegen abseits vom Wege weiter auf der Höhe. Mehrmals trafen wir auf dem Wege kleine eingezäunte Plätze, in denen Tabak und Hanf gesäet war. Es leben hier auch viele Jakschylyk, die noch weniger zahlreich sein sollen als die Tchalgam. Der Saisan der Jakschylyk, den ich hierselbst traf, wollte sich nach Biisk begeben, um dort die Abgaben an Pelzwerk abzuliefern. Das Einsammeln der Abgaben soll kaum schwerer sein als das Abliefern. Wenn der Saisan in Biisk eintrifft, so muss er überall Geschenke machen, denn sonst werden oft seine besten Felle als untauglich zurückgewiesen. Die Saisane sind deshalb gezwungen, den Jassak fast doppelt einzutreiben, so dass die Abgaben unverhältnismässig hoch sind. Der jetzige Saisan ist 20 Jahre im Dienst, er ist nicht der Sohn des früheren Saisan, sondern ist vom Volke gewählt worden, weil zur Zeit, als der vorige Saisan starb, dessen Sohn eben erst geboren war.

Beim Flusse Kargysan fanden wir am Lebed abermals ein Lebed-Tatarendorf, in welchem ich mich eine Zeit lang aufhielt. Hier wurden mir folgende Angaben über die Mythologie der Lebed-Tataren gemacht: „Der Urvater, der Alles geschaffen hat, ist Kudai Bai Ulgön. Bai Ülgön hat vier Söhne: Pyrschak-kan, Töskan, Kara-kan und Suilap. Der Sohn Suilap's ist Sary-kan. Der Sohn Pyrschak-kan's ist Kyrgys-kan, der Schutzgeist der hiesigen Tataren. Alle diese Gottheiten, ausser Kara-kan, sind segenbringend für den Menschen. Sie geben ihm Speise und Nahrung und beschützen ihn in Gefahren. Dem höchsten Gott, TJlgön, opfert man weisse Pferde, dem Pyrschak und seinen Nachkommen rothe Pferde. Allen Göttern spendet man ausserdem von den Früchten des Feldes. Die Götter wohnen im Himmel, der nach Angabe