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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0109 Aus Siberien : vol.1
シベリアより : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / 109 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000224
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Lebed direkt nach Süden zur oberen Bija. Von der Höhe des Gebirgskammes war eine liebliche Aussicht auf den Togul, der sich durch ein weites, üppiges Wiesenthal hinschlängelt. Jenseits des Lebed erbebt sich ein hoher Gebirgszug, der zum Theil mit Wald bedeckt ist, zum Theil kahl sich am Horizonte sanft geschwungen dahinzieht. Jemehr wir uns vom Lebed entfernten um so dichter wurde der Wald. Nach einigen Werst trafen wir auf die erste Hütte der Schw arzwald-Tataren. Die Bodenvegetation zeigt hier dieselbe Ueppigkeit wie am Trass, sie ist so hoch und dicht vorn am Walde von saftigen Kräuterbüschen bewachsen, dass nur der Kopf des Pferdes und seines Reiters aus der Pflanzenschicht emporragen. Trotzdem ist dies noch nicht der eigentliche Schwarzwald, wie ich ihn am Trass beobachtete. Die Espen und Birken haben noch immer die Oberhand. Die Berge steigen nach Süden höher und erlauben uns keine Fernsicht. Deutlich kann man erkennen, wie zwei Hauptgebirge sich nach Süden hinziehen, im Westen ein Gebirgszug, der die Bija begleitet, und im Osten ein zweiter, der die Wasserscheide zwischen dem Tom- und Bija-Gebiet bildet. Besonders reich scheint die hiesige Gegend an Vögeln zu sein, die hier überall in unzähligen Schiaren die Luft durchschwärmen. Auch an Vogelwild sind die hiesigen Wälder reich, besonders an Auer-und Birkhühnern. Die erste Hälfte des Weges legten wir bei herrlichem Wetter zurück, nicht so den übrigen Theil; der Himmel überzog sich mit schwarzen Wolken und ein wahrer Wolkenbruch begleitete uns die letzten 10 Werst. Dér Charakter des Waldes änderte sich insofern, als hier grosse Strecken mit Tannen- und Fichtenwaldungen bedeckt waren.

(Den 20. Juni.) Den 20. Juni verliessen wir den UlusKüsön und wendeten 'uns nach Siidosten, dem Laufe der Bija in einiger. Entfernung folgend. Auf den Höhen Pichten- und Cedernwaldung, in den Thälern Birken- und Fichtenwald. Im Altai kommt die Fichte nur in einigen Gegenden vor, ein Beweis der hohen Lage des Landes. Bunge macht darauf aufmerksam und meint, dass das Vorkommen von Fichten- und Tannenwaldungen im Tscholyschmanthale ein Kennzeichen der bedeutend niederen Lage dieses Landstriches gegen den übrigen Altai sei. Das Auftreten von Fichtenwaldungen ist aber nicht überall ein Zeichen der niedrigen Lage, denn sie kommen am oberen Trass