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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0463 Aus Siberien : vol.1
シベリアより : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / 463 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000224
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wieder aus der Jurte, schlachtet ihn und häutet ihn ab. Die Lunge und das Gedärme werden den Hunden vorgeworfen, denn „ökpü as boiras" (Lunge ist keine Speise) sagt ein kirgisisches Sprichwort. Das Fleisch, Herz und Magen werden in den Kessel gelegt, gesalzen und gekocht. Der Kopf aber und das Bruststück mit dem Fell (von dem die Haare mit einem Messer abrassirt sind) werden am Feuer an Stäben gebraten. Sind die Haare des Kopfes abgesengt, so reinigt man diesen und legt ihn in den Kessel , ohne jedoch die Zähne auszuschlagen, wie der Koran es fordert ; das Ausschlagen der Gähne hält der Kirgise für unheilbringend für das Jungvieh. Der Schaum wird vom Kessel ziemlich sorgfältig abgeschöpft und die Brühe bis auf ein Geringes eingekocht. Ist das Fleisch gar, so legt man das Kreuzstück, die falschen Rippen (sübö kabyrga), die Knochen des Oberschenkels der Vorderbeine (ortan dshilik), die Oberschenkel der Hinterbeine (tokpak dshilik) und ein Stück vom Fettschwanze dem Gaste auf einer hölzernen Schüssel vor; dieser nachdem er sich die Hände gewaschen, scheidet das Fleisch von den Knochen und taucht es in die Brühe, die sehr stark gesalzen ist. Der Wirth setzt sich nicht zum Gaste. Wenn der Gast das Fleisch so zugerichtet, wendet er sich an den Wirth: „as iässimän tatty, aska oturungus!" (das Essen ist nur mit dem Wirthe wohlschmeckend, setzt euch und esset!). Der Wirth antwortet: „Alla rasy bolsun, risabys aschangys!" (Lohn's euch Gott, ich danke, esset nur!) Doch der Gast lässt nicht nach. Da der Wirth sich noch immer weigert, schneidet er ein grosses Stück Fleisch (dschaprak et) von den falschen Rippen , winkt den Wirth und steckt es ihm mit den Fingern in den Mund. Dann schneidet er ein zweites Stück und reicht es der Hausfrau, aber nicht mit den Fingern, sondern er legt es für sie auf einen Napf. Nun erst setzt sich der Wirth zum Gaste und isst mit ihm aus einer Schüssel, legt jedoch dem Gaste immer die besten Stücke vor. Jetzt schneidet der Letztere eine Menge Fleisch und Fett in kleine Stücke und reicht es mit den Fingern der rechten Hand den übrigen Anwesenden (bes barmak). Er nimmt immer zu drei Stücken und steckt diese mit einem Male dem sich ihm Nähernden, der den Mund aufsperrt und den Kopf weit nach vorn streckt, in den Mund. Es ist nicht ohne Interesse, die gierigen Physiognomieen der Empfänger zu betrachten. Die Speisung hat aber ihren bittern Beigeschmack; es gilt nämlich