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0107 Aus Siberien : vol.1
シベリアより : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / 107 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000224
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sind vielmehr nicht hohe Bergwellen, die ebenso wie das Flussthai meist mit Birken- und Espenwald bedeckt sind; im Thale selbst ist ausserdem häufig graugrünes Weidengestrüpp. Am Ulbas traf ich auf den ersten Ulus der Lebed-Tataren.

(Den 14. Juni.) Mit Sonnenaufgang verliess ich den Ulbas. Unser Weg ging wohl 20 Werst am Lebed abwärts. Das Flussthai ist sehr breit und überall finden sich in demselben herrliche Wiesenflächen, durch die der breite, aber nur sehr flache Fluss sich hinzieht. Da Sümpfe und dichtes Weidengestrüpp die Wiesenflächen unterbrechen und der Fluss selbst viele Windungen macht, so musste er wohl zehn Mal durchritten werden. Die Passage aber war nur an einer Stellе gefährlich. Einige unserer Pferde verloren den Boden der Furth und stürzten mit dem Gepäck in den Strom, so dass sie an das Ufer schwimmen mussten. Noch im Laufe des Vormittags erreichten wir am Ufer zerstreut liegende Hütten. Im Ganzen ist der Lebed wenig bevölkert ; man erklärte mir diesen Umstand dadurch, dass durch die Anlage der Zarewo - Alexandrowskischen Goldwäsche den Anwohnern viele Weideplätze genommen wurden, so dass ein grosser Theil der hiesigen Bewohner den Lebed verlassen habe. Obgleich der Wasserstand sehr niedrig war, rieth man mir doch, meine Reise zu Wasser fortzusetzen. Es wurde zu diesem Zwecke ein Floss aus Brettern gezimmert, auf dem mein Zelt aufgestellt wurde. Am Hintertheile wurde auf Brettern eine Schicht Erde aufgeschüttet und auf dieser ein Feuer angezündet. Das Floss wurde mit sechs Menschen bemannt.

(Den 16. Juni.) Zuerst war der Fluss sehr flach, das Floss fuhr mehrmals fest und nur nach grosser Anstrengung gelang es, dasselbe wieder flott zu machen. Später wurde das Wasser tiefer. Die Durchreise eines Fremden war hier ein wahres Fest, denn fast die ganze männliche Bevölkerung folgte uns am Ufer eine Strecke lang; sobald das Floss stehen blieb, ritten die Leute in's Wasser und singend und jubelnd arbeitete man so lange, bis das Floss wieder flott war. Um das Floss leicht zu machen, hatte man unser Gepäck 10 Werst weit zu Pferde transportirt und lud es erst hier auf das Floss. Die berittene Begleitung nahm hier von uns Abschied. Die Strömung des Lebed ist sehr verschieden, oft fast kaum merklich, so dass das Floss