国立情報学研究所 - ディジタル・シルクロード・プロジェクト
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Aus Siberien : vol.1 | |
シベリアより : vol.1 |
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Jahrestemperatur ist in den mittleren Theilen — 4° bis — 100, findet also noch eine entsprechende Temperatur in Europa in den Bezirken der unteren Petschora; im nördlichen Theil aber -- 14 ° eine nur Sibirien eigene Temperatur und noch niedriger als die Temperatur der südlichen Insel von Nowaja Semlja. Die mittlere Temperatur der beiden kältesten Monate (— 20° bis — 30 0) ist ebenfalls eine specifisch sibirische. Die Frühjahrsmonate April und Mai haben eine mittlere Temperatur wie Lappland, nur im Juni, Juli und August thauen die 9 Monate lang gefrorenen Tundren unter den Strahlen der fast nicht untergehenden Sonne auf. So rauhe klimatische Verhältnisse bedingen auch eine entsprechende Vegetation. Nur an den südkchen Grenzen des Gebietes sind noch dichte Waldungen zu finden. Im mittleren Theile siecht die Baumvegetation gleichsam hin, an Stelle der Nadelbäume tritt sich am Boden hinziehendes Gestrüpp, im nördlichen Theile des Gebietes endlich dehnt sich die unabsehbare Tundra aus.
Von Ackerbau kann in diesem Gebiete natürlich keine Rede sein. Die geringe Bevölkerung von 50 000 Menschen (also 21/2 Bewohner auf der Quadratmeile) besteht nur aus 32 Procent Russen oder verrussten Individuen und 68 Procent (34 000) umherirrenden Eingeborenen, die sich mit Rennthierzucht, Jagd und Fischfang abgeben. So hat also das Unter-Ob-Gebiet den Zug mit dem Ober - Irtisch - Gebiet gemein, dass in beiden die eingeborene Bevölkerung vorherrscht. Im Unter-Ob-Gebiete ist auch in der fernsten Zukunft kein Raum für eine bedeutendere Kolonisation vorhanden. Die Produkte des Landes werden hier durch die Russen nach Art und Weise der alten Nowgoroder exploitirt, d. h. indem sie das Land nur als Gäste besuchen, die sich auf Faktoreien und Comptoire von einer geringen Bevölkerung, wie Beresow, Obdorsk, Surgut und Narym stützen.
Die hier geschilderten Verhältnisse der einzelnen Gebiete Westsibiriens zeigen, dass mit Ausnahme des Unter-Ob-Gebietes überall das Land noch eine Fülle von Einwanderern aufzunehmen vermag und gewiss noch eine bedeutende Bevölkerungszunahme und Kulturfortschritt zu erwarten sind. Die natürliche Веvölkеrungszunahme durch Ueberzahl der Geburten beträgt 3/4 Procent im Jahre, so dass eine Verdoppelung der Bevölkerung erst in einem Zeitraume von 100 Jahren vor sich gehen würde. (Diese Bemerkung Semenows ist wohl ein Irrthun, da durch die vielen An-
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