国立情報学研究所 - ディジタル・シルクロード・プロジェクト
『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

> > > >
カラー New!IIIFカラー高解像度 白黒高解像度 PDF   日本語 English
0145 Aus Siberien : vol.1
シベリアより : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / 145 ページ(カラー画像)

New!引用情報

doi: 10.20676/00000224
引用形式選択: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR読み取り結果

 

123

geschilderten Begebenheiten übergehen und nur unstreitig Wahres aus den geschichtlichen Vorgängen zwischen den Völkern Hochasiens und den Schilderungen des Culturzustandes dieser Völker angeben, ganz so, wie sie die Original - Geschichtswerke uns überliefern.

Zu Anfang des II. Jahrhunderts v. Chr. Geb. wurde der ganze Südrand der mächtigen Altai-Kette bis weit in den Thianschan von einem mächtigen Türk-Volke, den Hong-nu, beherrscht. Da die Machtsphäre dieses Volkes Südsibirien und die Dsungarei nicht berührt, so werde ich die Nachrichten der Chinesen über die Hong-nu ganz übergehen. Durch die Ausbreitung der Macht der Hong-nu im Thian-schan wurden drei mächtige Völker noch weiter nach Westen verdrängt und blieben hier in Unabhängigkeit von den Hong-nu. Dies waren die Jue-tschi, östlich vom Syr-Dаrja, die Kan-goi, nördlich vom Syr-Darja und die U-ssun, nördlich vorn Thian-schan am Ili und bis zum Balkasch-See. Von den Kan-goi wird erzählt, dass sie nicht sehr zahlreich gewesen seien und deshalb zum Theil den Jue-tschi, zum Theil den Hiong - nu unterworfen waren. Die Jue - tschi werden ein Nomadenvolk genannt, das früher sehr mächtig gewesen, aber durch die Kämpfe mit den Hiong - nu geschwächt und nach Westen verdrängt worden wäre. Ueber die U -ssun geben die Chinesen genauere Nachricht. Die U-ssun sollen sich in ihrem Aeusseren von den übrigen Völkern Hochasiens unterschieden haben; es soll eines der fünf Völker gewesen sein, die blaue Augen und rothe Haare gehabt hätten. Ihr Herrscher hiess Kuen-mo oder Kuen-mi (man will daraus schliessen, dass die U-ssun Germanen gewesen seien und das Wort Кuеn-mo mit „Kuning" in Zusammenhang bringen, was gewiss als eine gewagte Hypothese anzusehen ist) und wohnten in der Stadt Tschi-gu, welche 610 Li nordwestlich von der Stadt Aksu und nordöstlich vom Temurtu-See gelegen war. Die U-ssun bildeten 120 000 Kibitken oder Familien mit 630 000 Seelen, nd ihre

Heeresmacht soll bis 188 000 Mann betragen haben. Ihr Land wird uns als eben und grasreich geschildert, soll aber regnerisch und kalt gewesen sein. (Die Ausdrücke kalt und regnerisch sind nur verständlich, wenn wir bedenken, dass die Chinesen

diese Nachrichten von den südlichen Nachbarn der U-ssun vernommen haben.) In den Bergen war viel Nadelholz. „Die U-ssun beschäftigen sich weder mit Ackerbau noch mit Gartenkultur