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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0458 Aus Siberien : vol.1
シベリアより : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / 458 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000224
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engere, niedrigere Kögön. Bei grösseren Heerden sind für die Lämmer Hürden hergerichtet.

An den Кögön angekoppelt, werden die Mutterschafe zwei Mal am Tage, d. h. am Mittag und am Abend, gemolken. Gewöhnlich melken zwei Weiber einen Кögön und zwar das eine die rechts stehenden, das andere die links stehenden Schafe. Der hölzerne Melkeimer (agasch scheläk) wird beim Melken zwischen die Hinterfusse gestellt und wird das Schaf auch von hinten gemolken, indem man das Euter zwischen den Fussen hervorzieht. Geben die Schafe nicht sogleich Mich, so schlägt die Melkerin mit der linken Faust derb gegen das Euter (jeun), dann lässt das Schaf die Milch sogleich ab. Es ist natürlich, dass bei der Stellung der Melkenden das Thier die Hände derselben wie auch das Milchgefäss sehr oft verunreinigt, das schadet aber nichts, denn der Kirgise sagt: „koidung bogu aram emäs" (der Schafmist ist nicht unrein, d. h. vorn Koran als unheilig bezeichnet). Der in die Milch gefallene Schmutz wird mit einem kleinen Stibchen aus dem Eimer entfernt.

Man melkt im Allgemeinen die Schafe vier Monate lang, td im vierten Monate sollen sie aber schon sehr wenig Milch geben. Ie Im Herbste geben nur die spät geboren habenden Schafe (kendschä Ißt kosdagan koilar) noch Milch. Ein Schaf giebt täglich nur etwas über 1/4 Liter Milch. Man melkt eben die Schafe nicht ganz ,1 aus, sondern lässt ein wenig Milch im Euter, welche die Lämmer, ‚ die man nach dem Melken zu den Müttern lässt, aussaugen (d. h. .1 kosu dschamyrady).

Die Schafe weiden Sommer und Winter auf freier Steppe und suchen sich auch im Winter ihr Futter selbst, indem sie ! das Gras mit den Vorderfüssen aus dem Schnee scharren; nur

den jungen Lämmern wird im Winter Heu vorgelegt, welches 'i man im Sommer in der Nähe der Wintersitze aufstellt. Für die ј Lämmer wird auch bei den Wintersitzen eine Art Stall berge- i richtet. Bei den Kirgisen am Irtisch und an der Kulunda, die in der Nähe der russischen Ansiedelungen wohnen, sind die Ställe für die Lämmer aus Balken hergerichtet, in der Steppe ,k sind es in die Erde eingegrabene Vertiefungen. Im Sommer werden die weidenden Schafe täglich zwei Mal zur Tränke ge- `+

im Winter geschieht dies nicht, da dann die Thiere ihren Durst mit Schnee löschen.