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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0376 Aus Siberien : vol.1
シベリアより : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / 376 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000224
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342

Sträubend steht dein schwarzes Haupthaar.

Bei der Thür stehn Silberthron' dir,

Irden ist dein mächt'ger Dreifuss,

Gittergleich ist deine Leiter,

Eisern ist dein Jurtendach.

Sieh', neun Stiere stehn gesattelt

Mit dem Sattel, mit Schabracke,

Eine Rosshaut ist die Decke.

Streckt Erlik nur seine Hand aus,

Hat den Mann er überwunden,

Zieht er fest nur seinen Bauchriem',

Stürzt das Ross und wird genossen.

In dieser Weise werden alle Legenden, Schamanengesänge und auch die Märchen recitirt. Die Recitation der letzteren geschieht mit einer Brummstimme, die auf zwei Tönen wechselt. Diese Art des Singens nennen die Altajer und Teleuten kailarga.

In Noten gesetzt, lautet das Märchenrecitiren in folgender Weise:

           
           
           
 

-•-,--• .t?.'

   
           

Jeder Takt nimmt hier eine Verszeile ein, die ganze Note wird durch die leise geschlossenen Lippen als bu-u-u hervorgestossen und zwar nach 3-10 Verszeilen, jedesmal wenn ein Gedanke zum Abschlusse gebracht ist.

Die Altajer und Teleuten erzählen recitirend nur die Heldenmärchen, alle übrigen Märchen und Erzählungen werden in Prosa vorgetragen. Bei den Teleuten existiren ausser den vorher erwähnten Koshong noch einige kleine Scherzlieder aus zweizeiligen Strophen mit Refrain, die den Altajern vollkommen unbekannt sind. Von solchen Liedern habe ich aufgezeichnet:. 1) der Elster Wehklagen; 2) des Hasen Loblied; 3) das Loblied des Windes gegen die Faulen ; 4) den Gesang der Schlange, die ihre Kinder preist. Ein Theil des Liedes: „Die Wehklagen der Elster" mag diese Scherzgedichte veranschaulichen.

Wehe! wehe! wehe! weh' !

Blauer Hecht mit grossen Augen, Hast du nicht mein Kind geseh'n? Wehe! wehe! wehe! weh' !

Mache ich ein Floss aus Kalmus, gönnt' ich dann mein Kind erreichen?