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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0013 Von Land und Leuten in Ostturkistan : vol.1
東トルキスタンの土地と人々 : vol.1
Von Land und Leuten in Ostturkistan : vol.1 / 13 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000199
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aViliT13..11413

Einleitung

Nach der in kurzen Zwischenräumen erfolgten Rückkehr (Januar und Juni 1.907) der zweiten und dritten „Turfan"-Expeditionen und nach dem glücklichen Eintreffen der von diesen Reisen beschafften Altertümer, begann in Berlin eine frohe Zeit eifriger Zusammenarbeit.

Die Resultate waren verblüffend. Professor F. W. K. Müller hatte schon im Jahre 1.904 gewisse Manuskripte in einer Abart der syrischen Schrift aus der Turfan-Oase als Reste der verschollenen Literatur der Manichäer erkannt. Einige derselben waren in einem unbekannten iranischen Dialekt verfaßt, der sich in einem etwas jüngeren Entwicklungsstadium in zahlreichen nestorianischchristlichen Handschriften aus dem syrisch-christlichen Kloster bei Bulayik im Norden von Turfan wiederfand. In diesen Handschriften aber hatten sich die Schreiber nicht der schönen, aber schwer zu lesenden soghdischen Schrift bedient, in der die meisten buddhistischen Texte geschrieben sind; sie sind vielmehr niedergeschrieben in einer nur wenig abgeänderten Art der syrischen Estrangelo-Schrift, die eine weit leichtere Lösung ermöglicht. Aus den in einer besonders schönen Variante dieser syrischen Schrift geschriebenen Bruchstücken einer die Auffindung des heiligen Kreuzes behandelnden Handschrift, erkannten F. C. Andreas, Göttingen, und F. W. K. Müller durch das Vorkommen der Monatsnamen und des Titels des Königs, daß die Wiederauffindung einer vollkommen verschollenen, einst weit verbreiteten iranischen Literatursprache geglückt war, nämlich des Soghdischen, der Sprache der Bewohner der alten Landschaft Soghd oder Soghdiana, deren Hauptstädte das uralte Samarkand und das reiche, altberühmte Buchara waren. Al Beruni, der berühmte arabische Historiker des 1.0.-11. Jahrhunderts — übrigens wie die meisten „arabischen" Geschichtsschreiber nicht arabischen Blutes, sondern ein iranischer Chwarezmier — hat uns die Liste der Monatsnamen der alten Soghdier nebst dem Ausdruck für den Königstitel in seiner wertvollen „Chronologie" aufbewahrt und so gelang diese Identifikation. Andere wichtige Leistungen auf philologischem Gebiet folgten.

1 v. L e Co g, Turfan II.   1