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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0217 Von Land und Leuten in Ostturkistan : vol.1
東トルキスタンの土地と人々 : vol.1
Von Land und Leuten in Ostturkistan : vol.1 / 217 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000199
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SCHLUSSWORT

Weitere Serien von Abwandlungen hellenistischer Elemente sind

die folgenden.

Die Rudergötter. Lange habe ich mich gewundert über die seltsamen Geschwülste auf dem Leibe chinesischer und japanischer Bildwerke von Tempelwächtern. In manchen jüngeren Statuen sieht es aus, als ob der betreffende Dämon an den Pocken oder dgl. litte (Taf. 46).

In der Gandhára-Kunst findet man die Lösung des Rätsels: eine Reliefgruppe zeigt Meergötter, mit Rudern in der Hand. Durch die übermäßige Anstrengung sind die Muskeln des Epigastrium stark ausgebildet worden die Ostländer haben diese Muskelhypertrophien für ein Zeichen großer Kraft gehalten und die Tempelwächter damit versehen. Allmählich wurde der Ursprung vergessen, und durch Mißverständnis entstanden dann die unschönen, manchmal fast ekelhaften Darstellungen.

Die Nike -Figuren. Die fliegenden Siegesgöttinnen der spätantiken Kunst sind mit besonderer Liebe in der hellenistischen und später in der buddhistischen Antike verwendet worden.

Im Barberini-Diptychon im Louvre halten sie schwebend den Nimbus unseres Heilands.

Im hellenistischen Ägypten werden sie öfter dargestellt.

Am Bogen des Täk-i-Bústän in Persien erscheinen sie rechts und links an den Seiten des Oberteils des Bogens, ebenso auf einer hier nicht wiedergegebenen manichäischen Miniatur (7. Jahrh. (?)

Aus Persien gelangen sie nach Ostturkistan.

In den älteren Darstellungen der Siedlung von Kyzil halten sie einen Ring; sie fliegen in etwa horizontaler Lage durch die Luft. In etwas späterer Zeit werden sie als die himmlischen Musiker der Inder gedacht und man stellt sie, als vom Himmel herab schwebend, in anmutig bewegter Fliegerstellung, mit etwas nach oben gerichteten Beinen dar (Taf. 43).

Später, und zumal in der chinesischen und japanischen Kunst, stürzen sie sich aus Himmelshöhen herab, so daß sie dem amusischen Beschauer auf dem Kopf zu stehen scheinen.

Das Füllhorn. Schon die mischblütigen Künstler des Gandháragebietes, obwohl Halb- oder Viertelsgriechen („graeculi") wußten öfter nicht mehr recht, was sie mit diesem Attribut machen sollten. Sie machten daraus eine Art monströser Blume mit einem dicken, mit einem Rautenmuster geschmückten Stil. Das Muster ähnelt jener, bei manchen Palmen durch Blattabfall entstehenden Zeichnung (Taf. 46).

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