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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0032 Von Land und Leuten in Ostturkistan : vol.1
東トルキスタンの土地と人々 : vol.1
Von Land und Leuten in Ostturkistan : vol.1 / 32 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000199
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Die Reise nach Kaschghar

So genossen wir in Andidschan die überaus liebenswürdige Gastfreundschaft der Familie Kilb au_ s Sachsenhausen bei Frankfurt a. M.1.

Herr Kilb war ein geschickter Brauer ; sein Haus war das schönste in Andidschan; seine Brauerei, soeben vergrößert und mit neuen aus Deutschland importierten Maschinen ausgerüstet, warf bedeutende Einkünfte ab : wurde doch sein Bier von den Russen wie von den Mohammedanern sehr geschätzt.

Bei den letzteren hieß es „Gerstenwasser" (arpa suyu) und galt für erlaubt ; hatte doch Hazrät Mohammed in seinem Koran Bier mit keinem Wort erwähnt !

Alles nimmt ein Ende, sogar russische PaBschikanen. Endlich, endlich kamen unsere Papiere in Ordnung, und wir konnten den Aufbruch vorbereiten.

Ein Karawan-baschi (Führer) war schon früher mit Hilfe der türkischen Kaufleute benachrichtigt worden und trat nun an — wir packten unsere Kisten so, daß keine mehr als 75 Pfund wog, um die Lastpferde auf den in dieser Jahreszeit besonders schwierigen Bergpfaden so wenig als möglich zu erschöpfen, und am 31.. April ritten wir von Osch ab.

Die Karawane bestand aus einigen 40 Pferden, da der Karawanbaschi außer unseren Kisten auch Kaufmannsgüter nach Kaschghar zu bringen hatte.

Der erste Tag führte uns von Osch nach Längär, eine Entfernung von 35 Werst. Die Wege waren über die Maßen schwierig und wären mit Wagen nicht zu passieren gewesene; die Pferde mußten

1 Die Schicksale dieser Familie haben sich sehr traurig gestaltet. Bei Kriegsausbruch mußten die Eltern Kilb, als Reichsdeutsche, fliehen. Der Schwiegersohn, ein Deutschrusse aus Riga, der Apotheker war, wurde ermordet; die Tochter, dessen Frau, wurde verschleppt und verschwand. Die Brauerei wurde geplündert.

2 Von den Wegen in Russ.-Turkistan, selbst in den Städten, macht man sich schwer einen Begriff. Der Boden ist ein schwerer fetter Lehm; es schneit und regnet sehr häufig in den Wintermonaten ; der Boden wird vollkommen durchweicht und bildet, wo viel Verkehr ist, endlich einen gefährlichen Morast.

Es ist mir erinnerlich, daß während unseres Aufenthalts in Andidschan einer

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