国立情報学研究所 - ディジタル・シルクロード・プロジェクト
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Von Land und Leuten in Ostturkistan : vol.1 | |
東トルキスタンの土地と人々 : vol.1 |
DIE REISE NACH KUTSCHA
Haar, das schlangenartig unter ihren großen Turbanen hervorquoll. Mit diesen Leuten hatten wir immer gern zu tun. Sie haben ein achtungsvolles, aber doch selbstbewußtes Auftreten und sie können, wie die Türken, auch einen Spaß verstehen. Ihr Lachen ist herzhaft und erfrischend. Die Hindus, englische Untertanen, waren uns schon vor die Stadt entgegengeeilt. Die Begrüßung besteht in Verbeugung und Ansprache, dann holt der Grüßende ein weißes Handtuch oder dgl. hervor, in dem eine Rupie eingeschlagen ist. Er zeigt das Geldstück vor, der Begrüßte berührt es und gibt es zurück. Ich habe nur zu Anfang diese Zeremonie mitgemacht. Sie gebührt nur den Landesherren und deren Vertretern, also wo Hindu in Betracht kommen, den Engländern, und ich wies später regelmäßig diese Huldigung zurück. Diese Hindu-Geldwechsler sind aber auch eine ganz widerwärtige Gesellschaft; sie bewuchern die türkischen Bauern in der schamlosesten Weise, und die Chinesen würden gut tun, diesen Vampyren den Eintritt in das Land zu verbieten. Das knechtisch unterwürfige Wesen dieser Menschen ist in hohem Grade abstoßend, sie näherten sich mir nur mit auf der Brust zusammengelegten Händen und gesenktem Blick, dann kam die demütig gestammelte Anrede in überschwenglichen Ausdrücken — ein schwaches, jämmerliches, feiges aber verräterrisches und unter Umständen vollkommen erbarmungsloses Gesindel. Die meisten stammten, glaube ich, aus S chikarpur.
Dem Taotai machten wir sogleich unsere Aufwartung. Es war Herr Péng, den ich schon auf meiner Reise mit Sherer nach Chotän 1906 in Yärkänd kennengelernt hatte (Taf. 3). Er war ein sehr schlauer Mann und der einzige unter den chinesischen Beamten, dem es geglückt war, sogar Macartney einmal zu hintergeh en1.
Er empfing uns sehr freundlich und lud uns zu einem großen Diner ein, wo uns alle die bekannten chinesischen Leckerbissen vorgesetzt wurden.
1 Er hatte sich systematisch geweigert, die Petitionen und Prozesse der britischen Untertanen in Yarkänd zu regeln. Als Péng als Tao-tai nach Aksu befördert worden war, ließ Macartney ihm telegraphisch durch seine Vorgesetzten in Peking den Befehl zukommen, solange in Yarkand zu bleiben, bis diese schwebenden Untersuchungen geregelt seien. Der Schlaukopf telegraphierte aber lügenhafter-weise seinen Vorgesetzten, er habe sich mit Macartney auseinandergesetzt und die Sache wäre in Ordnung. Dann, ohne eine Antwort abzuwarten, brach er heimlich nach Aksu auf und bemächtigte sich des Amtssiegels des Tao-tai. Nunmehr war es unmöglich, ihn nach Yarkand zurückzutreiben.
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