Verständniss für die sachliche Nothwendigkeit ihrer Wirkung beurtheilt und auf mich als den Herausgeber dieses Bandes, der gewissermaassen im Brennpunkt aller Einzel-Ergebnisse stand, niemals einen Druck zu Gunsten einer Ueberhastung der Drucklegung ausgeübt haben.
Auch ohne diesen Verzug im Erscheinen des Werkes würde es leider unmöglich gewesen sein, der hochverehrten Frau, die mit einer bis zum letzten Lebenstag nie erlahmenden Begeisterung an den Fortschritten der Arbeiten hing, die vollendeten Bände noch zu überreichen. Frau FERDINAND VON RICHTHOFEN starb am 7. März 1910. Sie hatte die Bibliothek ihres verstorbenen Gatten, so weit sie sich auf China und Asien bezog, zusammengehalten und mir eine Arbeitsstätte in unmittelbarer Nähe der Schätze des geistigen Nachlasses FERDINAND VON RICHTHOFEN'S eingeräumt, so dass sich meine Arbeiten unter den denkbar günstigsten Bedingungen vollziehen konnten. So wurde es für mich besonders schmerzlich, der Sterbenden mit meinem tiefen Dank für die ohne Unterlass in ihrem Hause erfahrene Güte und Förderung nur die unmittelbar bevorstehende Vollendung des Manuscripts versichern, nicht aber den Abschluss aller Arbeiten mittheilen zu können.
Das Material, das für den dritten Band in Frage kam, setzte sich zusammen aus : I) 13 Bänden während der Reise auf das Sorgfältigste geführter Tagebücher mit geologischen Profilen, kleinen Kartenskizzen und einigen landschaftlichen Zeichnungen ; 2) 28 gleichfalls während der Reisen gehaltenen Notizbüchern mit flüchtigen Eintragungen, ersten Entwürfen von Profilen, Routen-Aufnahmen von oft künstlerischer Ausführung mit Angaben über Gebirge und geologische Einzelheiten, Peilungs-Panoramen, und mancherlei die Tagebücher ergänzenden Niederschriften ; 3) 96 nach den Plänen des Verfassers für den Schlusstheil des Werks bestimmten Manuscripten von verschiedenem Alter und Bearbeitungswerth ; 4) einer Anzahl ergänzender Manuscripte, darunter namentlich der zum Theil ausgearbeiteten, zum Theil nur skizzirten Entwürfe für die letzten, nicht mehr veröffentlichten Vorträge vor der Kgl. Preussischen Akademie der Wissenschaften (1904 und 1905) ; 5) zahlreichen Excerpten und Briefen wissenschaftlichen, auf China bezüglichen Inhalts ; 6) einzelnen Kartenskizzen und Profilen ; 7) früheren Publicationen. Dazu kamen 14 Tage-
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