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China : vol.3 | |
中国 : vol.3 |
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SIEDLUNG UND CULTUR IM DELTA.
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gerechnet. Nachher liessen sich die Fremden das grössere Shainin anweisen, erwarben aber gleichzeitig das Recht, sich ausserhalb desselben in anderen Theilen der Stadt anzusiedeln.
Die Portugiesen erfreuten sich zwar schon früh des Besitzes einer eigenen
Ansiedelung, Macao, weit draussen in dem gróssen Aestuar. Aber sie vermochten nur einen geringen Theil des Handels an sich zu ziehen. Von viel grösserer Bedeutung wurde die Besitznahme von Hongkong durch die Engländer. Dies wurde bald der Central-Platz des Fremdhandels für das ganze Südliche China. Mit vorzüglichem Hafen versehen, für Schiffe jeder Grösse leicht erreichbar, ein gesicherter Sitz hoher Civilisation und vervollkommneter Einrichtungen, hob die Stadt sich schnell. Die freie Organisation gestattete auch den Chinesen die Ansiedlung, und viele einheimische Grosshändler verlegten Zweig-Geschäfte dorthin.
Besiedlung und Cultur des Delta's. — Das Delta des Hsi-kiang
wird von Kennern als der am dichtesten bevölkerte Theil des Südlichen China angesehen. Der Boden ist fruchtbar, das Klima überaus günstig, der Verkehr vermittels der labyrinthischen Wasserstrassen sehr leicht und billig; die Flachböden sind seit alter Zeit durch Dämme vor Ueberfluthung geschützt. — So fehlt Nichts, um einer dichten Bevölkerung die Mittel zu Erwerb und Unterhalt zu gewähren. Der grösste Ort nach Canton ist der wenig westlich gelegene Marktplatz Fu-shan (Fatshan), dessen Einwohnerzahl zu 500000 angegeben wird.') Dazu kommen viele andere Marktplätze, mehrere District-Städte und zahllose Dörfer. Ueberall herrscht Beweglichkeit und Betriebsamkeit. Eine Schätzung der Gesammt-Zahl der in dem Delta lebenden Menschen ist mir nicht bekannt
geworden.
Die Bodenbenutzung zu wirthschaftlichen Zwecken steht auf hoher Stufe. Jeder Zoll breit ist angebaut. Wir befinden uns an der Grenze der Tropen. Viele Cultur-Pflanzen der südlicheren Theile des Asiatischen Monsun - Gebiets greifen bis hierher über. Besonders gilt Dies von manchen Palmen und anderen Bäumen, welche einen während des Winters zuweilen eintretenden Schneefall 2) vertragen können. Der Maulbeerbaum und der Theestrauch erstrecken sich von nördlicheren
Regionen bis hierher. Unter den Feldfrüchten stehen Zuckerrohr und Reis an Werth oben an. Zu ihnen kommt eine grosse Zahl anderer. Die Möglichkeit der Erzielung mehrerer Ernten im Jahr erhöht den Ertrag und gestattet dichtere Besiedlung, welche ihrerseits, rückwirkend, die Mittel zur wiederholten Düngung der Felder gewährt.
Die örtliche Vertheilung der Culturen hängt einerseits von den Bodenverhältnissen ab, andererseits von ihrer traditionellen Einbürgerung an einzelnen Stellen. In ersterer Beziehung dürften die vorhin genannten Verschiedenheiten des Bodens,
[Nach HENRY, Lingnam, S. S9. — Zur Zeit der Reise des Jesuitenpaters BOUVET (1693) über die Méi-ling Strasse soll Fatshan eine Million Einwohner gehabt haben, darunter r0000 Christen, s. Peterm. Mittb. 186z, S. 109.]
[ Ueber Schneefälle in Süd-China vergl. TIESSEN, China, S. 403.]
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