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0462 China : vol.3
中国 : vol.3
China : vol.3 / 462 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000260
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420 VIII. CAPITEL. BEOBACHTUNGEN AM REISEWEGE IN KWANGTUNG UND HUNAN.

andere Flüsse : einige_ wenig bekannte von Westen her, andere von Norden und Süden. Auch sie verzweigen sich in Canäle, ehe sie das Gebiet der beiden Hauptströme erreichen, und bilden besondere Delta's, aus denen sich ebenfalls isolirte Hügel erheben. Unter den von Norden kommenden sind die grössten : der Yang-tsun-kiang-'), welcher bald grosse Tiefen erreicht, und der Tung-kiang oder Ost-Fluss. An dem Ersteren liegt die Provincial-Hauptstadt und zugleich Hauptstadt der beiden Kwang-Provinzen (Kwang-tung und Kwang-hsi), Kwang-tslzóu-shöng, in Europa seit Jahrhunderten unter dem Namen Canton bekannt.

Das zusammenhängende hügelbesetzte Delta endet mit einer unregelmässig gestalteten, 5o g. M. [90 km] breiten Basis, welche aus einem Wechsel flacher und hügeliger Strecken besteht. An ihrem südlichsten gebirgigen Vorsprung haben die Portugiesen in malerischer Lage ihre Handelsstadt Macao angelegt. Die Unregelmässigkeit der Begrenzung ist darin begründet, dass nur die dem Hsi-kiang angehörige westliche Hälfte des Mündungsgebiets in grosser Ausdehnung verlandet ist, während in der östlichen, welche die anderen genannten Flüsse mit ihren Canälen aufnimmt, die Festlandbildung nicht so weit vorgeschritten ist. Die Umrandungslinie tritt dort zurück und umzieht einen breiten, etwas brakischen Meeresarm mit sehr seichtem, gleichmässig flachem Boden. Diese ungefähr 30 g. M. [55 km] lange und im Mittel i5 g. M. [28 km] breite Bucht führt den Namen Tshu-kiang, auf englischen Karten Pearl-River. Einige kleine, theils flache theils felsige Inseln sind darin zerstreut. Einen schönen Abschluss des ganzen Mündungsgebiets bildet eine äussere, von WSW nach ONO gerichtete Reihe bergiger Inseln, welche ebenso aus flachem Meeresboden über die Wasserfläche ansteigen, wie weiter nordwestlich die vereinzelten Hügelgruppen über die Alluvial-Fläche. Sie hat eine Länge von 8o und eine Breite von i 7 g. M. [iso bezw. 3o km]. Das westliche Ende ist durch die Insel Tung-ku bezeichnet ; in der Mitte liegen die Inseln vor Macao und weiter ausserhalb die Ladronen, im Osten die grossen Inseln Lan - tóu und Hongkong. Noch weiter ausserhalb folgt eine getrennte, ebenfalls von WSW nach ONO streichende Reihe kleiner Inseln 2), welche aus der Kaipong-Gruppe und der Lema-Gruppe besteht.

Die grösste Höhe findet sich auf der Insel Lan-tóu (Lantao) mit 93o m ; der Victoria-Peak auf Hongkong erreicht 5 56.6 m ; ein vor Macao gelegener Inselberg (Montanha der Portugiesen) 594 m. In dem geschlossenen Delta gehen die gemessenen Höhen der Hügel bis 290 m, aber die meisten bleiben unter 200 m 3). Nur an dem als Bocca Tigris bekannten Theil des Perl-Flusses erreicht ein Hügel 450 m. Die Wassertiefen betragen selten bis 20 m und bleiben meist erheblich

') Diesen Namen führt der Fluss im Oberlauf; weiter hinab wird er von den Anwohnern als Tsung hwa-kiang, nach der an ihm gelegenen Stadt Tsung hwa-hsiën, bezeichnet.

  1. [Es ist zu beachten, dass also auch diese Inseln in der Richtung angeordnet sind, die dem allgemeinen Gebirgsstreichen im Südöstlichen China entsj5richt (s. oben, S. 396f).]

  2. [Nach den neusten, auf der englischen Seekarte eingetragenen Messungen findet sich nördlich vo Macao eine Erhebung von 426 nz ü. M.]

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