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0482 China : vol.3
中国 : vol.3
China : vol.3 / 482 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000260
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440 VIII. CAPITEL. BEOBACHTUNGEN AM REISEWEGE IN KWANGTUNG UND HUNAN.

zahlreiche grössere und kleinere Fahrzeuge. Es herrscht ein lebhafter Kleinhandel, besonders mit Lebensmitteln und Bekleidungsstoffen. Doch fehlen die bei derartigen Orten sonst häufigen am Wasser gelegenen Vorstädte, in denen die Vorüberfahrenden das ihnen Notwendige beschaffen. Früher scheint eine solche Vorstadt am rechten Ufer des vereinigten Flusses gewesen zu sein, wo ihre Lage noch durch eine Reihe zerstörter, massiv gebauter Häuser bezeichnet wird. [Wahr- scheinlich gab der seit der Oeffnung von Han-kóu und Shang hai und durch die Entwicklung

1   der Dampfschifffahrt auf dem Yangtszé und an der Küste verminderte Verkehr keine Ermuthigung
zum Wiederaufbau der Häuser.] Die Mauer der Stadt ist vom Fluss aus in einer Länge von ungefähr 1 '/2 Kilometern sichtbar.

Der Weg den Wu-shui hinauf nach Hunan war zu meiner Zeit noch neu. Ein englischer Missionar BONNY scheint der einzige Europäer gewesen zu sein, welcher ihn vorher zurückgelegt hatte. Er hatte die Reise um 186o in chinesischer Kleidung ausgeführt.

Dem Aufbruch am Morgen des 13. Januar 1871 stellte sich ein Hinderniss entgegen. [Wie der Tshöing kiang mit einer Schiffbrücke, so ist nämlich] der Wu-shui mit Ketten versperrt, welche nur einmal am Tage geöffnet werden. Dies fand um 11 Uhr Vormittags statt. Zuerst wurden die stromabwärts gerichteten Barken durchgelassen und zum Zweck der Zollerhebung 2) genau untersucht. Die deutsche Flagge und ein freundlicher Empfang des Zollbeamten schützten mich vor ähnlicher Behandlung 1).

Es wurde nur noch eine kurze Fahrt bis zu einem Dorf Tin-tsing gemacht, um die dann folgenden ersten Stromschnellen am folgenden Tage zu überwinden. Das Wetter war regnerisch und kalt ; die Berge waren tief herab durch Wolken verhüllt. Am folgenden Morgen hatte die Landschaft ein winterliches Gepräge. Bei hohem Barometerstand und Winden aus Nord und Nordost war Schnee gefallen, und dünne Eisschichten überzogen auf dem Lande die Pfützen stehenden Wassers.

Steinkohlen grub e n. — Bei dem Dorf 1116-tan-tshwang lagen am Ufer Haufen von Steinkohle zur Verfrachtung. Bei Regen und Schnee unternahm ich einen Ausflug nach den 3 bis 4 g. M. [6-7 km] im Norden des Flusses gelegenen Gruben. Am Dorf selbst stehen sehr weiche Sandsteine und sandige T h o n e von gelber, brauner und rothgelber Farbe an. Darunter tauchen bald K a 1 k s t eine klippenartig auf; auch in der Nähe der Gruben bilden dieselben grössere isolirte Riffe [mit deutlicher Schichtung]. Die Gruben befinden sich an den Flanken eines flach gerundeten, ungefähr 800 Fuss [250 m] aufragenden Hügels und sind an ihm von unten bis zur Höhe von 55o Fuss [z65 ni] vertheilt. Der Berg besteht aus flachwellig gebogenen, [im Allgemeinen aber] to° bis 15° südöstlich fallenden Schichten von Sandstein, Schieferthon [und Zwischengesteinen.] Die Schiefer sind theils sandig und glimmerreich, theils rein thonig, von gelben und röthlichen bis grauen und schwärzlichen Farben, und enthalten Spuren von P f l an z e n r es t e n.3) Kalkige Schichten kommen [an dem ganzen Berge] nicht vor. [Nach der Vertheilung der Gruben

  1. [Tagebuch : »Wegen dieser Zollerhebung nennen die Schiffer die Stadt niemals anders als Shau-kwan.]

  2. Dieser Schutz ist für die Mannschaft der Schiffe, auf dem Europäer fahren, wichtig. Wie es wohl jedem anderen Reisenden auf dem Péi-kiang ergangen ist, wurde ich zu spät gewahr, dass meine Bootsleute eine nicht unbedeutende Last Salz, 4o Pikul, mitgenommen hatten. Ich erfuhr es unmittelbar vor San-shui-hsiën, als sie eben im Begriffe waren, dieses Cargo zu verdoppeln. Mein Verlangen, dass das Salz ausgeladen werden sollte, wurde mit der Weigerung, mich weiter zu befördern, beantwortet. Dies sei ein Vorrecht, welches jeder Schiffer im Dienst eines Mandarinen oder eines Fremden nach altem Brauch für sich in Anspruch nehme. Es werden nämlich auf das Salz an den zahlreichen Zollstationen theils rechtmässige theils unrechtmässige Zollgebühren erhoben. Die Flagge schützt vor der Anfrage nach zollpflichtigen Gegenständen und sichert den Leuten somit einen bedeutenden Gewinn. • In meinem Fall belief sich dieser für die Fahrt von Canton bis Lő-tshang hsiën, obgleich ich die Vermehrung des verbotenen Cargo verhindert hatte, auf 45 Dollars. Der Werth des Salzes war in Canton 1 Dollar für den Pikul, in Shau-tshóufu bereits das Doppelte.

  3. [Die gesammelten Stücke haben A. SCHENK (s. hier, Bd. IV, S. 2¢0) vorgelegen; doch konnte er nichts Weiteres davon bestimmen, als dass Wurzeln von Calamiten enthalten sind.]