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0659 China : vol.3
中国 : vol.3
China : vol.3 / 659 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000260
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DAS PORZELLANMATERIAL.

617

Die abbauwürdigen Schichten liefern verschiedenes Material. Das beste Gestein ist hart und splitterig, an den Kanten durchscheinend, hellgrün mit dunkleren Streifen, von öligem Aussehen, und hat Aehnlichkeit mit dem Yü-Stein (Jade), mit dem die Chinesen es vergleichen [s. oben, S. 614]. — Als zweite Qualität gilt ein grünliches feinkörniges Gestein von unebenem bis splitterigem Bruch, mit vielen Dendriten. Die dritte und geringste ist weiss, weich, erdig, kleinkörnig, ebenfalls mit Dendriten auf den Kluftflächen. Die drei Abarten sind jedenfalls verschiedene Stufen eines m e t a m o r p h i s c h e n Vorgangs; denn sie kommen in derselben Schicht dicht neben einander vor. Auf der Grube wird Alles vermengt und zu 20o tsiën für ioo kin verkauft. Die Sonderung geschieht erst bei den Pochwerken.

Die Steinbruch-Arbeiten sind alt, aber doch unbedeutend. In der von mir besuchten Grube arbeiteten nur zwei Mann, die den ganzen Bedarf mit Leichtigkeit förderten. Die anderen Steinbrüche sollen ganz ähnlich sein und nur durch Tagebau betrieben werden. Am Kau-ling scheint man dem besseren Material mehr systematisch gefolgt zu sein ; dort soll es geneigte Schachte geben, welche dem Fallen folgen. Das Material ist überall wesentlich von derselben Beschaffenheit, wenn auch nicht von gleicher Güte. Als Haupt-Fundorte wurden bezeichnet:

I) die Gruben 3o li in OSO von Ki-mönn, bei denen ich mich befand;

  1. ein Ort 4o bis 5o li unterhalb Ki-mönn, nahe dem Tshang kiang;

  2. der Pass Kau-ling und seine weitere Umgebung;

  3. die Berge westlich von Fóu-lianghsiën;

  4. die Gegend von Yü-kan-hsiën (südwestlich von Jau-tshóu-fu), 400 li zu Wasser von King-tő.')

Es kann keinem Zweifel unterliegen, dass alle Fundorte in den Schiefern liegen. Auch ist bei den Bewohnern die Ansicht verbreitet, dass alle Schiefer am Tshang kiang zur Porzellan-Bereitung verwendet werden könnten, aber nur einzelne Schichten guten tun-tszé gäben.

Das Material von Wu-ken wird grossen Theils in einem Pochwerk 2 li unterhalb Hsinshőyu zubereitet. Wahrscheinlich wird die geringste Sorte des Gesteins ausgeschieden; denn man gewinnt hier nur zwei S o r t en Porzellan-Er d e: yu-tun und hu-tun, von denen die erstere die feinere ist. Sie wird in Kuchen von I kin Gewicht, die andere in solche von 2 kin geformt. Diese werden zu je i0000 Stück für den gleichen Preis von 4o Tael verkauft, so dass yu-tun doppelt so theuer ist. Das yu-tun dient für das yu, d. h. »das Oel« des Porzellans; so wird die die thonigen Bestandtheile verbindende glasige Masse, ebenso wie die Glasur selbst, genannt. Die feine Sorte wird nach dem Schlämmen angeblich mit Asche von Reis-Stroh vermischt. [In King-tő werden (nach dem Tagebuch) haujtsächlich drei Arten von gej5ochter Erde benutzt

I) tun - ts z é , gelb oder weiss, seltener roth; wird angeblich ohne Zusatz zur Herstellung eines sehr feinen, aber wenig haltbaren Porzellans gebraucht; in Mischung mit anderen Erden gibt es Schmelz und leichten Fluss — die beste Qualität von Ki-mönn, zweite Classe auch von Kau-ling.

  1. Kau - l i ng (auch Kao-lin, Kao-liang), verleiht dem Porzellan angeblich Festigkeit — früher nur vom Pass Kau-ling, beste Qualität jetzt von anderen Orten.

  2. Verschiedene Arten gelber, brauner und rother Erden (d. h. stets:

gestampften Gesteins) zur Herstellung ordinärer Gefässe, die dann in eine Lösung

von Pai-tun-tszé getaucht werden und so einen Glasur-Ueberzug von weissem

Porzellan erhalten, der auch noch blau angemalt wird — meist über Jau-tshóufu. Als jedenfalls wichtigstes Material wird die j5ai-tun-tszé bezeichnet. 2500 Stück yaitun-tszé zu je z kin kosten von Ki-mönn nach King-to ó000 tsiën Fracht; dazu 200 tsiën Abgaben an den Mandarin von Ki-mönn, 400 tsiën an den von King-a.

Die vom Verfasser zusammen gebrachte Sammlung von einzelnen in King-tő

') [S. oben, S. 614. — Das Tagebuch setzt noch hinzu .• »6) einige andere Orte an den östlichen Zuflüssen des Poyang-Seees «. An einer anderen Stelle wird nach Erkundung erwähnt, dass auch auf dem Péi-hő (s. oben, S. 614), der bei Tau-hu an der Provinz-Grenze mündet, Paitun-tszé herab gebracht wird. Weiter bemerkt das Tagebuch » Die Wiederkehr eines, wie man meinen sollte, zufälligen Zersetzungsgebildes an so weit von einander entlegenen Orten, wenngleich in ein und derselben Formation, ist jedenfalls eine bemerkenswerthe Erscheinung.«]