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0453 China : vol.3
中国 : vol.3
China : vol.3 / 453 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000260
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THEE UND SEIDE.

4 1 I

durch Zusatz einiger an der Sonne getrockneter Blätter einen Geschmack zu geben suchte. Dann wird man weiterhin unter den verschiedenen Blättern, deren man sich bediente, diejenigen des Thee-Strauchs als die besten erkannt haben, und endlich mag es dahin gekommen sein, dass die physiologische Wirkung dieses Aufgusses neue Bedürfnisse schuf, welche ursprünglich mit dem Genuss von kaltem oder heissem Wasser nicht verbunden waren.

Wenn man auf unfruchtbarem Gehänge die schönsten Thee-Pflanzungen und daneben scheinbar weit bessere Strecken nur von wildem Gestrüpp überwachsen sieht, so fragt man sich oft, weshalb der Chinese nicht Das, was wir für besser halten würden, vorgezogen hat, und weshalb nicht die Thee-Pflanzungen überhaupt in weit grösserer Ausdehnung angelegt werden. Aber der Eingeborene kennt die Bedingungen aus langen Erfahrungen genau. Er weiss, dass die Thee-Staude in dem fetten Boden der Thäler nicht gedeiht, und welche Theile der sonst unfruchtbaren Gehänge ihr zuträglich sind. Es wird dabei auf Exposition und auf den Charakter des Gesteins ankommen. Der Letztere ist ebenso wesentlich wie in Wein-Gegenden, und der Chinese schätzt den Thee mancher ganz eng begrenzten Localität ganz besonders wegen eines Aroma, welches die benachbarten Pflanzungen nicht besitzen. Das günstigste Gestein scheint der rothe Sandstein zu sein, welcher viele Gehänge an den Wasserscheiden zusammensetzt. Doch auch auf schieferigem Grund finden sich oft die schönsten Pflanzungen.

Auch von der Seide, welche von China exportirt wird, kommt bei Weitem der grösste Theil aus den Ebenen und Thälern, die nicht gerade ganz im Inneren dieses Gebirgslandes liegen, aber sich doch unmittelbar daran anschliessen, und zwar insbesondere im Nordosten, in den Provinzen Tshékiang und Kiangsu. Es ist eigenthümlich, dass, obgleich das Klima in Japan und in diesem Theil von China anscheinend nur geringe Verschiedenheiten besitzt, die Bedingungen, unter denen die Maulbeerbäume gepflanzt werden, in beiden Gegenden dennoch weit von einander abweichen. In den genannten Provinzen von China wird er ausschliesslich auf Alluvial-Boden gepflanzt, und daher beschränkt sich die Cultur auf ein kleines Gebiet. In Japan hingegen pflanzt man sie auf solchem Boden gar-nicht, sondern nur auf höherem Grund, besonders auf Terrassen-Ablagerungen, welche oft Hunderte von Fuss mächtig sind und zum Theil von alten See-Ausfüllungen herrühren die tief hinein geschnittenen Flüsse breiten sich unterhalb und oft dazwischen in reichen Anschwemmungen aus, und doch steigt der Maulbeerbaum von der Höhe nicht herab. Von 200 Fuss geht er dort bis 4000 bis 5000 Fuss') Meereshöhe hinauf, während ich ihn in diesem Theil von China niemals höher als wenige Hundert Fuss über dem Meeres-Niveau und dann immer auf ebenem Lande gesehen habe. Eine dritte Gegend zum Vergleich bietet das reiche Seidenland Sz'tshwan. Dort sind die Verhältnisse der Anpflanzungen wiederum

1) [Die Angabe )400-500 Fuss« in den »Letters « (Neudruck, S. 46) ist nach des Verf.'s Correctur in seinem Hand-Exemplar ein Druckfehler.]