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0084 China : vol.3
中国 : vol.3
China : vol.3 / 84 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000260
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I. CAPITEL. DAS SUEDWESTLICHE CHINA.

Die seitdem eingetretene Förderung der Kenntniss bezieht sich insbesondere auf den letzteren Punkt. Wir besitzen zahlreiche Darstellungen von »Land und Leuten«. Nehmen auch in der Mehrzahl der Reisewerke die Erzählungen trivialer Erlebnisse weitaus den grössten Raum ein, so sind doch selbst diese zuweilen lehrreich für eine oberflächliche Volkskunde, und es finden sich immer einzelne Beobachtungen eingestreut, aus deren Zusammenstellung sich Einblicke in den allgemeinen Landes-Charakter entnehmen lassen. Diese Literatur wird hier nur unvollständig angeführt und benutzt werden. Waren die Reisenden der chinesischen Sprache mächtig, so haben sie nicht selten werthvolle historische Notizen und Belehrung über staatliche Einrichtungen und religiöse Anschauungen zu geben vermocht ; Gesichtspunkte, welche überhaupt nicht in den Rahmen des vorliegenden Werkes fallen.

In der Mehrzahl der Fälle haben die grösseren Expeditionen und auch Einzelreisende praktische Ziele verfolgt. Es galt, dem britischen und französischen Handel Wege zu bahnen, die Schiff barkeit der Flüsse, die Verbindungen auf Landwegen, die Bedingungen für die Anlage von Eisenbahnen zu untersuchen, die Producte und die Handelskraft der einzelnen Gegenden zu studiren , die Möglichkeit gesteigerter Production, insbesondere von mineralischen Stoffen, zu erforschen, und die Consumtionsfähigkeit für europäische Waaren zu ergründen. Nach diesen Richtungen ist besonders in dem Jahrzehnt von 1872 bis 1882 Viel gearbeitet worden. Es scheint, dass der negative Charakter der Ergebnisse bezüglich einer bald bevorstehenden wirksamen Förderung der Interessen des Fremdhandels zunächst entmuthigt hat. Denn es ist nach 1882 eine Zeit geringerer Thätigkeit gefolgt. Ueberdies hatten die grossen, bahnbrechenden Durchquerungen China's von COOPER, GARNIER, MARGARY, GROSVENOR, GILL und GRAF SZÉCHENvI erwiesen, dass man vom Stillen Ocean über Yünnan nach Birma ohne erhebliche Schwierigkeit und Gefahr reisen, die Grenze von Tibet aber von Osten her kaum überschreiten könne ; und als praktisches Resultat hatte sich herausgestellt, dass die geträumte Eisenbahn von Birma oder Assam her nach dem Südwestlichen China nur mit Ueberwindung bedeutender Schwierigkeiten und daher einem Aufwand von Kosten, welche in einem fraglichen Verhältniss zu den zu erwartenden Vortheilen stehen würden, ausführbar sei.1) Auch damit entfielen manche Beweggründe, welche anfangs anreizend gewirkt hatten. Der Unternehmungsgeist wandte sich, PRJEWALSKI's Beispiel folgend, mehr dem Tarim-Becken und den tibetischen Gebirgen zu. Es ist aber gerade durch die in Rede • stehende Kategorie der Reisen für die Landeskunde bedeutender Gewinn abgefallen. Ergänzend treten hier die Studien über einzelne Producte, wie Steinsalz und Insectenwachs, hinzu, bei welchen chinesische Quellen mitbenutzt wurden.

Auch die Kartographie hat erhebliche Fortschritte zu verzeichnen. Die Grundlage bildet die Festlegung der Linie des Yangtswf°kiang durch BLAKISTON,

') [S. oben S. 27 Ann/. I.]