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0419 China : vol.3
中国 : vol.3
China : vol.3 / 419 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000260
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DER OBERE LAN-TSAN-KIANG.   377

Karten übergegangen.   Ihre Berichtigung ergibt sich aus den neueren Reisewegen

bei Tshamdo. ROCKHILL kam über den Strom im Süden der Stadt und nennt ihn Om-tshu. BONVALOT's Expedition ging einige Kilometer nördlich von der Stadt vorüber. Sie überschritt nur einen Strom, welcher Guiom - tchou genannt wird, und an der Stelle des viel mächtigeren Hauptstroms einen kleinen Bach, dessen Quelle am Ga-la, etwa 4o km nördlich von Tshamdo, erreicht wurde ; doch ist er als Za-tchou bezeichnet. Dies wird durch BOWER bestätigt. Er ist der Einzige, dessen Weg durch Tshamdo führte. Auf seiner Karte ist der Strom ebenfalls im Westen der Stadt eingetragen, hier nur unter dem von Süden herauf gebräuchlichen Namen Chiamdo-chu. Der östliche Bach ist so klein, dass er auf der Karte nur angedeutet und im Text gar nicht erwähnt wird.')

Es geht hieraus hervor, dass der Lan-tsan-kiang bei Tshamdo als ein einheitlicher grosser Strom vorüber fliesst und höher hinauf, bei Tashi -gomba, den Namen Dza-tshu, in der Gegend von Tshamdo dagegen den Namen Om-tshu führt.3) Er fliesst westlich von Tshamdo vorüber. In seinem Mittellauf erhält er einen grösseren Zufluss von links, den Dzé-tshu. Die Oberläufe des Hauptstromes wie dieses Zuflusses sind in einem wahrscheinlich zum Theil mit Rothsandstein ausgefüllten, west-östlich gerichteten, verhältnissmässig sanft geformten Längsthal gelegen, welches ungefähr dem 33 sten Breitengrad folgt. In der etwa 200 km langen Strecke, welche von BONVALOT's Reiseweg durchzogen wurde, liegt die nördliche Wasserscheide sehr nahe. Das Quellgebiet des Hauptstromes wird, wie es die Jesuiten-Karte richtig darstellt, von einem südlichen Zufluss des Murui - ussu umfasst.

Bringen wir diese Ergebnisse in Beziehung zu Dem, was wir den Reiseberichten und Reisewegkarten betreffs des Tangla - Gebirges bisher entnehmen konnten, so stellt es sich als sicher heraus, dass der Ozn-tshu die östliche Fortsetzung

  1. Sie findet sich noch in der Karte von Tibet der R. Geogr. Soc. im Geogr. Journal, vol. IV, 1894. Eine Verbesserung im Hauptpunkt habe ich nur auf der mit grosser Sorgfalt gezeichneten Karte »Süd-Asien« von HANS FISCHER, in DEBES' Handatlas, Leipzig 1895, Tafel 42, gefunden.

  2. Bemerkenswerth ist, dass auf der Karte von DESGODINS (zu La Thibet, Paris 1885) beide Ströme im alten Styl und mit Namen wie bei KLAPROTH, als Dza-kio und Ngom-kio, eingetragen sind. Und doch ist er selbst in Tshamdo gewesen und bemerkt (S. 301) ausdrücklich, dass die Stadt zu Folge ihrer strategisch ungemein wichtigen Lage in der Gabelung zwischen zwei grossen Strömen den Schlüsselpunkt des ganzen Landes bilde.

  3. Da auch der Name Dza-tshu bei Tshamdo gebräuchlich zu sein scheint, so hat die Doppelbezeichnung wahrscheinlich einen sachlichen Grund. Wenn man in Betracht zieht, dass die Jesuiten-Karten einen Om-tshu als einen kleineren Fluss eintragen, ihren Dza-tshu aber fälschlich an die Ost-Seite der Stadt versetzen, so liegt die Vermuthung nahe, dass der Om - tshu ein irgendwo oberhalb der Stadt mündender Nebenfluss ist, von den Eingeborenen aber aus einem nicht bekannten Grunde als der Hauptstrom betrachtet wird, wie dies oft geschieht, z. B. im Fall von Ta-kiang und Kin-sha-kiang. Die Ursache kann in der Bewohnbarkeit und leichteren Zugänglichkeit des Nebenflusses beruhen, oder in einem mit dem Cultus verbundenen Umstand. Da nämlich der Om-tshu der Jesuiten-Karten als in einer Art von »Sternenmeer« (Parke-Tala bei D'ANVILLE) entspringend angenommen wird, so ist es denkbar, dass Dies ihm eine grössere Bedeutung gibt. Doch hat die erstere Erklärung mehr Wahrscheinlichkeit.